„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Lew Tolstoi. Krieg und Frieden (Zitatesammlung)

Solange wir nicht lieben:
Siehst du, Freundchen, wir schlafen, solange wir nicht lieben; du aber bist rein wie am ersten Tage deiner Erschaffung!

 

Ihrer nicht würdig:
„Ich weiß alles. Ich weiß, dass ich ihrer nicht wert bin, weiß, dass ich jetzt unmöglich mit ihr darüber sprechen kann. Aber ich will ihr Bruder sein … Nein, das nicht, das kann ich nicht, das will ich nicht …«“

Durch Vernunft geleitet:

„Sobald man annimmt, das Leben der Menschheit könne durch Vernunft gelenkt und geleitet werden, macht man das Leben als solches unmöglich.

Selbst Sterben war furchtbar:

„Was ist gut? Was muss man lieben? Was muss man hassen? Wozu lebt man und was bin ich? Was ist das Leben? Was ist der Tod? Was für eine Kraft lenkt das alles? fragte er sich. Und auf alle diese Fragen konnte Pierre keine Antwort finden, außer der einen, die gegen jede Logik verstieß und gar nicht auf diese Fragen passte. Diese eine Antwort war: Wenn du stirbst, wird alles zu Ende sein. Wenn du stirbst, wirst du entweder alles erfahren oder zu fragen aufhören. – Aber selbst zu sterben war furchtbar.

Andrei und Napoleon auf dem Schlachtfeld:

»Une belle mort.« - »Ein schöner Tod!« sagte Napoleon, indem er den Fürsten Andrei betrachtete.

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Fürst Andrei merkte, dass dies mit Bezug auf ihn gesagt wurde, und dass der Redende Napoleon war; er hatte gehört, dass derjenige, der diese Worte gesprochen hatte, Sire genannt worden war. Aber er hörte diese Worte so achtlos, wie wenn er das Summen einer Fliege hörte. Er interessierte sich nicht für diese Worte, ja, er merkte nicht einmal darauf, sondern vergaß sie sofort wieder. Der Kopf brannte ihm; er fühlte, wie sein Blut dahinfloss, und er sah über sich den fernen, hohen, ewigen Himmel. Er wusste, dass der Mann, der da vor ihm zu Pferd hielt, Napoleon war, sein Held; aber in diesem Augenblick erschien ihm Napoleon als ein so kleiner, nichtiger Mensch im Vergleich mit alledem, was jetzt zwischen seiner Seele und diesem hohen, unendlichen Himmel mit den darüber hinziehenden Wolken vorging. Es war ihm in diesem Augenblick vollkommen gleichgültig, wer da vor ihm stand, und was er von ihm sagte; nur darüber freute er sich, dass Menschen bei ihm standen, und er wünschte nur, dass diese Menschen ihm helfen und ihn dem Leben wiedergeben möchten, das ihm so schön erschien, weil er es jetzt so ganz anders verstand als früher.

Pierre nach der Kriegsgefangenenschaft:

„In der Gefangenschaft, in der Baracke, war Pierre nicht durch seinen Verstand, sondern durch sein ganzes Wesen und Leben zu der Erkenntnis gekommen, dass der Mensch für das Glück geschaffen sei, dass das Glück in ihm selber liege, in der Befriedigung aller natürlichen Bedürfnisse, und dass alles Unglück nicht vom Mangel herrührte, sondern vom Überfluss. Jetzt aber, in diesen letzten drei Wochen des Marsches, hatte er noch eine neue, tröstende Wahrheit erkannt: er hatte erkannt, dass es auf der Welt nichts Fürchterliches gibt, hatte erkannt, dass es für den Menschen keinen Zustand geben konnte, wo er völlig unglücklich und unfrei gewesen wäre, ebenso wie für ihn kein Zustand völligen Glückes und uneingeschränkter Freiheit vorhanden war.

Pierre und Natascha:

»Sprechen Sie nicht so mit mir, ich bin es nicht wert!« schrie Natascha auf und wollte aus dem Zimmer laufen, aber Pierre hielt ihre Hand fest. Er wußte, daß er ihr noch etwas sagen mußte. Als er es aber aussprach, wunderte er sich selber darüber.
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»Nicht doch, quälen Sie sich nicht länger. Das ganze Leben liegt noch vor Ihnen«, sagte er. »Vor mir? Nein! Für mich ist alles vorbei«, sagte sie voll Scham und Selbsterniedrigung.
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»Alles vorbei?« wiederholte er. »Wenn ich nicht ich wäre, sondern ein hübscher, kluger, ja der beste Mensch in der ganzen Welt und frei wäre, würde ich noch in diesem Augenblick vor Ihnen auf die Knie fallen und um Ihre Hand und Ihre Liebe bitten.«
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Zum erstenmal nach langer Zeit weinte Natascha Tränen der Dankbarkeit und Rührung.
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Der Beginn von etwas Neuem:
„Man sagt: Leiden ist Unglück“, sagte Pierre. „Aber wenn ich sofort gefragt würde, ob ich bleiben würde, was ich war, bevor ich gefangen genommen wurde, oder alles noch einmal durchmachen würde, würde ich sagen, um Gottes willen, lass es.“ Ich bin lieber ein Gefangener und esse wieder Pferdefleisch. Wir stellen uns vor, dass alles vorbei ist, sobald wir aus unserem gewohnten Weg gerissen werden, aber es ist nur der Anfang von etwas Neuem und Gutem. Solange es Leben gibt, gibt es Glück . Es liegt eine Menge, eine Menge vor uns.“

Pierre ist meine Lieblingsfigur aus allen Romanen, die ich bislang gelesen habe. Platon Karataev war mein Lieblings-Nebencharakter:

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