„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Gesichtserkennung: Revolution im Marketing?

Von Fortschritten im Druck, welche Massenproduktion von Flyern und Plakaten möglich machten, bis hin zum modernen Social Media bei der Gestaltung von Inbound-Marketing. Technik und Marketing haben sich seit je her immer wieder überschnitten: Die Face Recognition Technology (FRT) ist der nächste große Wendepunkt.

 

Es klingt unwirklich, aber der Gedanke, dass ein Roboter einmal in der Lage sein wird, unsere Gefühle aus der Analyse unseres Gesicht zu entschlüsseln, klingt absolut revolutionär und sogar ein wenig nach Science-Fiction. Es geht sogar so weit, dass er mit einem erheblichen Maß an Genauigkeit bestimmen kann, ob ein Lächeln gefälscht ist oder nicht. Die Technologie im Bereich Gesichtserkennung hat sich enorm entwickelt. Auch die Emotions-Lese-Technik ist so effektiv, dass führende Institute und Unternehmen Millionen in die Weiterentwicklung investieren. Apple kaufte vor kurzem die Gesichtserkennung Software Emotient und Facebook erwarb die Technologie FacioMetrics.

 

Die Technologie ist so festgelegt, dass verschiedene Gesichtsausdrücke erkennt werden und als Emotionen wie Freude, Wut, Abscheu oder Traurigkeit kategorisiert werden. Wer glaubt, dass sich das System mit einem Pokeface austricksen lässt, irrt. Und zwar aus einem psychologisch und biologisch faszinierenden Grund: Mikro-Ausdrücke. Eine relativ neue Erkenntnis, denn Mikro-Ausdrücke sind bekannt als winzige und flüchtige Bewegung in den Muskeln, die man kaum bemerkt und dennoch nicht kontrollieren kann, wenn sie mit einem emotionsinduzierenden Szenario konfrontiert werden.

 

Anders ausgedrückt: während man selber in der Lage ist, andere Menschen zu täuschen, indem auf überraschende Nachrichten anders reagiert als erwartet oder man versucht sich nicht allzu geschockt zu verhalten, kann die Face Recognition Technology kleine Bewegungen im Gesicht erkennen und in weniger als einer Sekunde offenlegen. Dank der Psychologen, die diese Mikro-Ausdrücke studieren, werden somit die Emotionen aufgedeckt, denen sie auch wirklich entsprechen. Die Technologie wurde so programmiert, dass man die Bedeutung hinter kleineren und diskreten Gesichtsreflexen verstehen kann.

 

Dies wird große Auswirkungen auf eine Reihe von Branchen haben, wie z.B. in Bereichen der Therapie, Strafverfolgung, Politik und Personal. Und wie wird es in Bezug auf Marketing weitergehen? Denkt man an alle Umfragen, die man schon ausgefüllt hat oder die Aufforderungen Online-Material zu "liken" und zu "teilen". Oder eine Autoplay-Werbung, die völlig irrelevant für die eigenen Interessen ist oder von einem Verkäufer, der eindeutig nicht überzeugen kann. Es ist wichtig, die Inbound-Marketingkampagnen mit den entsprechenden Inhalten auf eine bestimmte und genau festgelegte Zielgruppe auszulegen. Denn dann werden sie auch tatsächlich davon profitieren können und auch das Produkt oder die Dienstleistung für sich beanspruchen.

 

Facial Recognition-Technologie kann den Marketers dabei behilflich sein zu entscheiden, welche Art von Marketing bei welcher Zielgruppe am besten funktioniert.

 

Bei Inbound-Marketing wird traditionell das Online-Verbraucherverhalten in Form von Suchverhalten, Facebook likes, Retweets und Cookies ausgewertet, dabei könnte die FRT nun bald gleichermaßen wertvoll bei der Bestimmung der richtigen Werbung und des Werbestils für die einzelnen Menschen sein. Kundendienst und Verkaufsgespräche werden umgestellt und durch künstliche Intelligenz ergänzt. Die Angebote und Werbung können basierend auf dem Erkennen der Emotionen, genauer angepasst werden.

 

Es fließt eine Menge Geld in die rasche Verbesserung der Technologie und vielleicht überschätzen Marketers die Nützlichkeit und die Auswirkungen der Gesichtserkennung und der Algorithmen in seiner aktuellen Form. Dennoch bietet diese Art von Software eine zunehmende Zahl von Möglichkeiten. Vor allem Bereich Marketing kann diese Entwicklung für viele Branchen in den nächsten paar Jahrzehnten sehr von Nutzen sein.

Gastbeitrag von: Nicole Huber

zum vorherigen Blogeintrag                                                                         zum nächsten Blogeintrag 

 

Liste aller bisherigen Blogeinträge

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
Diese Website darf gerne zitiert werden, für die Weiterverwendung ganzer Texte bitte ich jedoch um kurze Rücksprache.