„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Vergeltung im Koran

Ein zentrales Motiv im Koran ist die "Vergeltung, Abrechnung, Heimzahlung".

 

Dem Dieb wird die Hand abgehackt als "Vergeltung" (Quran 5,38).

Wer nur einen Teil des Korans glaubt - aber nicht den Rest - der erntet für seine Skepsis göttliche "Vergeltung", "Schande im irdischen Leben" und am Tag der Auferstehung die "strengste Bestrafung". (2,55)

 

Es ist Pflicht für die Gläubigen, Morde zu vergelten. (2,178)

"Wenn nun einer gegen euch Übergriffe begeht, dann zahlt ihm mit gleicher Münze heim!" (2,194)

 

"Leben um Leben, Auge um Auge, Nase um Nase, Ohr um Ohr, Zahn um Zahn, und Verwundungen ebenso. In allen Fällen ist Wiedervergeltung vorgeschrieben." (5,45)

 

Vor allem aber wird Vergeltung für Unglauben angekündigt. Zweifel an der göttlichen Herkunft des Korans ist offenbar ein Verbrechen, welches die härteste Vergeltung, Abrechnung und Heimzahlung verdient hat.

 

"Die Ungläubigen sagen: "Es gibt nur dieses eine Leben auf Erden. Auferweckt werden wir nie. Gott wird darauf sagen: "So kostet die qualvolle Strafe als Vergeltung dafür, daß ihr ungläubig gewesen seid!" (6,29)

 

Es gibt hunderte ähnliche Verse.

 

1. Vergeltung und "Lust auf Vergeltung" sind primitive Instinkte, die sich in sozialen Gruppen von höheren Wirbeltieren bewährt haben. (Wer Lust an Vergeltung hat, wer Vergeltung übt, verteidigt damit seinen Platz in der sozialen Hierarchie. Damit sichert er sich Kopulationsmöglichkeiten, denn unterwürfige, aggressiv-gehemmte Omega-Tiere pflanzen sich kaum fort. "Lust auf Vergeltung von erlittenem Unrecht" ist damit eine evolutionär selektierte, psychologische Eigenschaft.)

 

2. Vergeltung ist (rational und ethisch betrachtet) völliger Unsinn.

Der entstandene Schaden wird nicht behoben. Es entsteht lediglich weiterer, unsinniger Schaden. Eine Spirale von Gewalt, Vergeltung und Gegengewalt ohne absehbares Ende wird in Gang gesetzt. Vergeltung behindert Empathie, Versöhnung und Wiedergutmachung. Wir alle sind heute erschrocken, wenn koranisches Recht umgesetzt werden soll und das Opfer eines Säureattentats dem Täter Säure in die Augen träufelt. Hier wird Barbarei perpetuiert. Ein weiterer Mensch (der Täter) kommt sinnlos zu Schaden - er wird sich eher selbst ins Unrecht gesetzt fühlen, statt das Unrecht anzuerkennen, welches er dem Opfer angetan hat.

 

Vergeltung ist das exakte Gegenteil einer vernünftigen, ethischen, friedlichen Konfliktlösung.

 

Kann diese unversöhnliche Litanei an Vergeltungsaufrufen wirklich das Werk eines barmherzigen Gottes sein?

 

Für mich hört sich das eher nach den Rechtsvorstellungen eines vor-zivilisatorischen Wüstenstammes an, der seine ungezügelte, evolutionär entstandene Vergeltungslust unsinnigerweise als "Gottes Willen" verkauft.

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