Der
Koran beteuert immer wieder er sei klar, deutlich und leicht verständlich:
"Wir haben den Koran in deiner Sprache leicht verständlich gemacht" (Sure 19, 97)
"Dies sind die Verse des eindeutigen, klaren Buches." (12, 1)
"Dies sind die Verse des offenbarten, klaren und eindeutigen Buches." (15, 1)
"wir haben die Schrift auf dich hinabgesandt, um alles, was irgendwie umstritten ist, klarzulegen" (16, 89)
"dies hier ist deutliche arabische Sprache" (16, 103)
"Dies sind die Verse des Korans und einer deutlichen Schrift" (27, 1)
"Dies sind die Verse der deutlichen Schrift." (28, 2)
"Bei dem klaren Buch!" (43, 2)
"Beim klaren Buch, dem Koran." (44, 2)
Paradoxerweise ist es
nicht der Skeptiker, sondern gerade der liberale Gläubige, der dem Koran, entgegen diesen koranischen Suren(sic!), Zweideutigkeit unterstellt.
Beispiel: "Dem Dieb und der Diebin hackt die Hände ab als Vergeltung für ihre Tat" (Sure 5, 38). Die meisten Exegeten meinen,
dieser Vers bedeutet, man solle Dieben NICHT die Hand abhacken. Damit postulieren sie eine Zweideutigkeit und Ungenauigkeit der Koransuren. Es soll neben der geschriebenen Bedeutung
noch eine zweite, abstraktere existieren, die sich kontextuell ergibt.Diese Verdreherei der Suren (oft in ihr exaktes Gegenteil!) ist die einzige Strategie, um die faktischen
Irrtümer und ethischen Gräuel des Korans "wegzuerklären".
Doch der
Preis dieser Strategie ist hoch: Um ihre Arbeit zu legitimieren
müssen Exegeten davon ausgehen, dass der Koran an mindestens einer Stelle unrecht hat und doch nicht deutlich und einfach verständlich formuliert ist. Ansonsten
könnten sie den Koran nicht interpretieren und müssten davon ausgehen, dass Suren wie "Dem Dieb und der Diebin hackt die Hände ab als Vergeltung für ihre Tat" (Sure 5, 38) klar
und leicht verständlich formuliert sind und genau das auch aussagen wollen.