Zuhauf werden Atheisten bezichtigt, sie besäßen keine Moral. Was ist dran an diesem Vorwurf?
Fazit: Atheisten sind nicht morallos, ganz im Gegenteil: Sie besitzen sowohl in intentionaler, inhaltlicher als auch konsequentialistischer die besseren Moralsysteme. Diese schlichte, doch zutreffende Erkenntnis hat sich in religiösen Kreisen noch nicht herumgesprochen. Beharrlich wird dort das Schreckensgespenst an die Wand gemalt, bei weiterem Verlust des Glaubens in Deutschland (oder sonstwo) würden die Menschen ohne Werte durch die Gegend laufen und das Chaos bräche über uns herein. Dies ist das stärkste Motivans für die angestrebten Rechristianisierungsbemühungen – und wieder wird ein Popanz aufgebaut, um den Menschen Angst einzujagen. Aber wir müssen keine Angst haben vor einer Welt ohne tradierte Schafshirtenmythen, wir sollte uns auf sie freuen!
WissensWert (Donnerstag, 01 Juni 2017 16:54)
Christopher Hitchens hat mal gefragt, ob es einen einzigen moralischen Akt gibt, den ein Atheist nicht begehen kann.
Den gibt es tatsächlich - genau das "stellvertretende Vergeben eines Vergehens". Dazu sind Atheisten nicht in der Lage, fast alle würden das auch als unsinnig zurückweisen, für sich selbst als auch für alle anderen.
Das ist aber auch schon die einzige moralische Handlung, die ein Atheist nicht ausführen kann oder wird. Bei allem anderen gibt es keine Unterschiede zwischen Gläubigen und Ungläubigen aller Art.
Deswegen auch diese Art der Kritik: Uns kann nicht einleuchten, was der Tod von Christus am Kreuz für einen Sinn hatte. Wir können das nicht verstehen, und kein Christ kann uns das erläutern (Versuche dazu, wie hier, gibt es immer wieder, was dann dazu führt, dass die Diskussion sofort auf Nebengleise geführt wird).
NOCHMAL: Kein Atheist versteht das Konzept des "stellvertretenden Vergebens von Sünden". Das liegt daran, dass KEIN Christ erklären kann, was das soll. Das ist genau DER Grund, warum damals die Heiden das Christentum als "Torheit" angesehen haben. Dieser Vorwurf konnte bis heute nicht ausgeräumt werden.
Ich kenne etwas mehr als ein halbes Dutzend theologischer Konzepte. Keines davon hat eine Mehrheit von Christen für sich, sondern ALLE werden von einer christlichen Mehrheit von Gläubigen wie auch Theologen abgelehnt. Ich halte JEDES dieser Konzepte für puren Unsinn. Es ergibt weder logisch, noch moralisch, noch theologisch einen Sinn. Ich denke, ich habe auch über diese Frage sehr viel mehr nachgedacht als die Mehrheit aller Gläubigen.
max (Mittwoch, 07 Dezember 2016 15:50)
KARL MARX: "RELIGION IST DAS OPIUM DES VOLKES"
WissensWert (Samstag, 05 November 2016 19:15)
https://www.youtube.com/shared?ci=fadwe9cReFM
WissensWert (Sonntag, 30 Oktober 2016 13:05)
Atheist are routinely asked how people will know not to rape and murder without religion telling them not to do it, especially a religion that backs up the orders with threats of hell. Believers, listen to me carefully when I say this: When you use this argument, you terrify atheists. We hear you saying that the only thing standing between you and Ted Bundy is a flimsy belief in a supernatural being made up by pre-literate people trying to figure out where the rain came from. This is not very reassuring if you’re trying to argue from a position of moral superiority.
10 Myths Many Religious People
WissensWert (Dienstag, 18 Oktober 2016 01:11)
"Entweder es geht letztlich nur um die Werte, die ich für wesentlich halte, dann brauche ich keine heiligen Texte, aus denen ich diese Werte mühsam auslesen bzw. herauslesen muss. Oder ich unterstelle mich der Autorität der heiligen Texte, dann darf ich nicht nach eigenem Gutdünken daraus auswählen."
Hubert Schleichert, Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren, C.H. Beck, München 1999, S. 97 f.
WissensWert (Freitag, 16 September 2016 19:06)
https://www.youtube.com/watch?v=Rhvg4IXmWY8
WissensWert (Samstag, 27 August 2016 15:00)
Das olle Klischee vom konsumzerfressenen hedonistischen Atheisten. Die meisten Skeptiker, die ich kenne, sind gleichzeitig Kritiker eines gedankenlosen Konsums. Viele von ihnen sind Minimalisten. Sie wertschätzen Momente, Begegnungen, Empfindungen, Mitmenschlichkeit, Altruismus statt materiellen Gewinn. Viele von ihnen sind Veganer.
Sie stellen ihr Leben in den Dienst der Ethik, nicht einer irrationalen Illusion.
Das Kerndogma des Christentums, es gebe einen unsichtbaren Schöpfergeist, der sich in einem alten Buch offenbart habe, ist irrationaler Nonsense. Kein ehrlich und rational denkender Mensch kann das für glaubhafter halten als das Gegenteil: Dass auch dieses Buch nur von bloßen Menschen erfunden wurde.
Sorry if the truth pains you.
WissensWert (Montag, 01 August 2016 02:31)
Morality is doing what is right regardless of what you are told.
Religion is doing what you are told regardless of what is right
WissensWert (Donnerstag, 14 Juli 2016 03:37)
http://derstandard.at/2000025163557/Religion-macht-uns-nicht-moralischer?ref=article
WissensWert (Mittwoch, 06 Juli 2016 23:21)
Unsere emotionale Konstitution, die teils kulturell und ontogenetisch, teils phylogenetisch festgelegt ist, führt zu gewissen Schlussfolgerungen aus der Existenz der seiner selbst bewussten Subjektivität. Aus dem Überlebensvorteil der Sozialität (die es ähnlich in der Vorstufe auch schon beim Schritt vom Einzeller zum Mehrzeller gab) entstand die Empathiefähigkeit, d.h. die Fähigkeit, sich projizierend in die Gefühlslage von Artgenossen hineinzuversetzen, was aber auch sogar über die Artgrenze hinaus möglich ist.
Aus diesem Empathieempfinden entstand bei uns Menschen durch die Reflektion über uns mittels symbolisierender Sprache relativ schnell die Vorstellung einer Würde des erlebenden erleidenden Subjekts. Darauf bauten kulturelle Strukturen wie Religionen, Gesetze, politische Bewegungen bis hin zu der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte auf.
Dadurch, dass wir mitfühlen können, uns in andere hineinversetzen, entstand der ethische Ansatz, dass wir eben nicht alles tun dürfen, was wir wollen und dass es uns selbst "seelische" Schmerzen bereitet, wenn jemand anders unter unserem Handeln oder dem Dritter leiden muss.
Allerdings gilt das nicht für alle Menschen, da Empathiefähigkeit auch dysfunktionalisiert werden kann, sowohl durch eine gestörte Persönlichkeitsentwicklung, z.B. eine lieblose Erziehung, als auch durch geeignete kulturelle Strukturen und Technologien des Empathieabbaus wie z.B. Feindbilder, Schuldzuweisung, Entmenschlichung, In-group / Out-group, Fernwaffen, Desinformation, Verantwortungsübertragung auf Autoritäten, Uniformierung, Isolation durch Technologie (siehe Aggression im Autoverkehr). Eine zentralen Einschnitt in die Geschichte der Empathie stellte die Sesshaftwerdung und damit "Vermassung" der Sippe auf große Stämme, Städte, Völker und Nationen dar, weil unser Neocortex offenbar phylogenetisch auf die Verwaltung von maximal 100-250 Individuen (Dunbars Zahl) ausgelegt ist.
Trotz dieser teilweisen Dysfunktionalisierung bleibt der ethische Imperativ trotzdem erhalten. Weil er aber so schwer zu begründen ist, haben sich die Menschen stets Personalisierungen von Instanzen für diesen moralischen Imperativ entwickelt, wie z.B. Götter oder unpersonale Einrichtungen wie den Rechtsstaat.
WissensWert (Sonntag, 29 Mai 2016 03:42)
https://youtu.be/OmbwBKtkTms
WissensWert (Sonntag, 22 Mai 2016 18:56)
http://www.schmidt-salomon.de/atheismus.htm
WissensWert (Donnerstag, 28 April 2016 11:07)
"Von wegen, ohne Gott gäbe es keine Moral! In vielen Fällen ist es doch erst die Religion, die zu Unterdrückung, Vertreibung, Ächtung und Mord anstiftet. Der überholte moralische Kompass, der nur zwischen dem guten Gott und dem bösen Teufel unterscheidet, gehört auf den Scheiterhaufen der Geschichte."
- Philipp Möller
WissensWert (Donnerstag, 21 April 2016 04:33)
https://m.facebook.com/GodIsNotGreat/photos/a.229927950379512.56096.229551967083777/1131891433516488/?type=3&source=48
WissensWert (Mittwoch, 06 April 2016 19:32)
Ich als Normalmensch bin eine bessere moralische Instanz, als "Gott" es ist.
Denn im Gegensatz zu "Gott" würde ich, wenn ich das Kind, das in den nächsten 3 Sekunden verhungern wird, retten könnte, das auch tun.