„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Der Kampf gegen den Islam

Verlieren wir den Kampf gegen den Islam?

Im Kampf gegen eine kämpferisch-aggressive Ideologie wird eine Bastion nach der anderen geräumt. Aus Unentschlossenheit, aus Kraftlosigkeit, aus Feigheit?

Christian Ortner beklagt in der Wiener Zeitung, dass das Buch von Hamed Abdel-Samad »Der islamische Faschismus« in Frankreich nicht erscheinen kann. Christian Ortner stellt fest, dass der Islamismus einen (weiteren) symbolischen, aber wichtigen Sieg errungen hat.

Mein Kommentar dazu:

Ich frage mich, ob wir uns den Herausforderungen, denen wir jetzt schon und zukünftig erst recht ausgesetzt sind, überhaupt noch stellen wollen, stellen können. Denn wir haben mehrere Feinde, die uns lähmen, einer uns feindlich gesinnten Ideologie Widerstand zu leisten, die scheinheilig in einem religiösen Gewand daher kommt, wenn sie nicht gar offen als Gewalt sich zeigt.

Die Repräsentanten der christlichen Kirchen (und weite Teile der ihnen ergebenen Politiker) wehren jede essentielle Kritik am Islam ab. Ahnen sie doch, dass eine substantielle Auseinandersetzung mit dieser Religion letztlich auch ihre Glaubenslehre treffen würde. Die Kirchen sehen vielmehr in einer weiteren betont gelebten Glaubenslehre eine willkommene Aufwertung der Religion in unserer Gesellschaft, darüber hinaus eine Stärkung der Front gegen die verachteten, zumindest unerwünschten Säkularen und Humanisten.

Der zweite Feind, der unsere Abwehrkräfte erlahmen lässt, ist die Saturiertheit einer Gesellschaft, die ihre Freiheiten und Rechte wie selbstverständlich in Anspruch nimmt, aber nicht mehr ernsthaft bereit ist, sich für ihre Bewahrung einzusetzen. Kritik am Islam im Sinne einer philosophischen und sachlichen Auseinandersetzung, wie sie über Jahrzehnte und bis heute am Christentum selbstverständlich ist, wird vielfach böswillig als Fremdenfeindlichkeit gebrandmarkt und einer politisch »rechten« und rechtsextremen Ecke zugeordnet. Die Diskussion aktueller und tatsächlicher Probleme mit Zugewanderten wird oft genug scheinheilig als »durchsichtige Instrumentalisierung« abgewiesen. Man registriere nur mal, wie überwiegend ablehnend gut begründete Thesen z.B. von Hamed Abdel-Samad oder Necla Kelek von unseren Verharmlosern und Kulturrelativisten behandelt werden.

Aber es gibt weitere verdeckte Komplizenschaften mit einer Ideologie, die so mancher politischen oder politisch agierenden Gruppierung in die eigene Strategie passt. Die Kirchen habe ich schon erwähnt, die den Islam eher als Bündnispartner denn als religiöse Konkurrenz betrachten. Sozialisten und Kommunisten vereint der Hass auf »den Westen« mit den Repräsentanten der Muslime. Darüber hinaus sehen sie in den hier sozial und ökonomisch scheiternden Muslimen das ihnen inzwischen abhanden gekommene Proletariat, das ihnen dereinst wieder zur Macht verhalfen könnte. Unsere grünen Sozialromantiker sehnen sich immer noch nach der bunten multikulturellen, sich selbst formierenden Gesellschaft, ohne den damit einhergehenden Verlust an Aufklärung und Rationalität sehen zu wollen.

Humanisten, eigentlich darin geübt, sich für Aufklärung, Menschenrechte und Demokratie einzusetzen, fürchten den Vorwurf der Inhumanität und Fremdenfeindlichkeit und schweigen in ihrer Mehrheit daher lieber zu den Problemen mit Menschen aus einer religiös dominierten und patriarchalisch geprägten Kultur. Diese Gemengelage aus Vorsicht, verdeckten Motiven, der unreflektierten, weil selbstverständlichen Inanspruchnahme von Freiheiten bis hin zur Gleichgültigkeit gegenüber den mühsam erkämpften Rechten in einer liberalen und demokratisch organisierten Gesellschaft wird wohl dazu führen, was Michel Houellebecq in seinem Roman »Unterwerfung« resignierend beschreibt.

Die Gesellschaften Europas haben möglicherweise den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht oder schon überschritten. Der Widerstand aus der politischen Mitte gegenüber einer aggressiven politisch-religiösen Ideologie ist jedenfalls von bemerkenswerter Kraftlosigkeit. Mir fällt dazu oft der Titel eines geschichtsphilosophischen Buches von Oswald Spengler ein, der seinerzeit schon menetekelhaft in die Zukunft wies.

Hier der Artikel von Christian Ortner in der Wiener Zeitung:

http://www.wienerzeitung.at/meinungen/gastkommentare/836027_Das-Buch-das-nicht-erscheinen-darf.html

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