Vorwort:
Nachdem mir zu Ohren gekommen ist, dass ich ein "Sünder" sei und meine Schuld darin bestehe, einen fleischlichen Körper zu besitzen, Nachkomme eines gewissen Adams und einer gewissen Eva zu sein,
ich willentlich so von einem Gott geschaffen wurde, der mich dafür bestrafen will, aber mich angeblich liebt, jedoch wenn ich nicht an ihn glaube, meine Selbstbestimmung aufgebe und mich seinen Wünschen bedingungslos unterwerfe,
angeblich bei einem "Jüngsten Gericht" zu ewigen "Höllenqualen" verurteilt würde, habe ich mich entschlossen, mich dagegen zur Wehr zu setzen.
Mit Nichtwissen bestreite ich,
dass ein Wesen namens Gott das Universum, die Erde, das Leben und uns Menschen geschaffen hat und stelle dem gegenüber die evidentere Hypothese, dass das Leben als autopoietisches
selbsterhaltendes, selbstreproduzierendes und natürlich driftendes System entstanden ist - ohne einen fremdbestimmten Zweck haben zu müssen.
Mit Nichtwissen bestreite ich ebenso, ein Sünder zu sein, weil ich den Bedürfnissen folge, die meine Lebendigkeit mit sich bringt - was keinesfalls im Widerspruch
dazu stehen muss, dass ich ein Wesen bin, das zu geistigen ethischen Überlegungen fähig ist und aus biologischen Gründen Empathie empfinden kann.
Ebenso bestreite ich mit Nichtwissen, dass ein blutdurstiger über seine eigene Unfähigkeit eine funktionierende Schöpfung produziert zu haben wütender Zorngott nicht
nur von mir in einer Schuld Blutopfer und Unterwerfung unter ihn fordert, sondern er auch angeblich einen gewissen Herrn Jesus von Nazareth durch Besamung einer gewissen jungen Frau Maria unter
uns Menschen gebracht habe, um das vom ihm die angeblich selbst geforderte Blutzoll zu erbringen, stellvertretend für unsere Sünden, sowie dass man nun denselbigen mit kannibalistischen
Symbol-Ritualen ("Esst, dies ist mein Leib, trinkt, dies ist mein Blut") anbeten müsse.
Des Weiteren fordere ich per einstweiliger Verfügung die sogenannte "Heilige" Schrift mit ihren volks- und jugendverhetzenden, Genozid sowie Eigentum an Menschen
verherrlichenden Äußerungen gemäß dem Jugendschutzgesetz und dem § 130 StGB (Volksverhetzung) auf den Index der jugendgefährdenden Schriften zu setzen und ihre weitere Verbreitung nur unter
strengen psychologischen Begleitauflagen zuzulassen.
Somit ist selbige Schrift ausschließlich als Beweismittel ihrer psychologisch, ethisch und pädagogisch schädlichen Wirkung zulässig, nicht jedoch als zirkulärer
"Selbstbeweis" ihrer eigenen angeblichen Gültigkeit und Wahrheitsgrundlage.
Der angekündigten Klage einer angeblichen Person "Gott" gegenüber dem "Menschen" kann in keiner Weise stattgegeben werden, da weder imaginäre Personen Klagen
eröffnen können, noch Sammelklagen gegen ganze Sippen statthaft sind, sofern hier kein kausaler Schuldzusammenhang nachweisbar ist.
Für den Fall, dass illegalerweise trotzdem eine Klage vor einem sogenannten "Jüngsten" Gericht, dessen Existenz ebenso mit Nichtwissen bestritten wird, ausgeführt
werden sollte, ist folgende Gegenklage bereits ausgearbeitet:
Anklageschrift
in der Strafsache
gegen
Gott aka Jahwe (JHWH) aka Jehova aka Allah aka Heiliger Geist, Geburtstag unbekannt, Geburtsort unbekannt, Beruf: Schöpfer der Welt und des Lebens, aktuelle
Anschrift: unbekannt
Gesetzlicher Vertreter sowie Verteidiger (ohne Rechtsgrundlage): jüdische, christliche und islamische Kirchen und Glaubensangehörige
Aufgrund unserer Ermittlungen legen wir dem Angeschuldigten folgenden Sachverhalt zur
Last:
Der Angeklagte wird beschuldigt:
1.das Universum und das Leben als Experiment geschaffen zu haben, wobei er Menschenversuche durchgeführt hat, die gegen die Menschenrechte verstossen - insbesondere gegen das der körperlichen
Unversehrtheit und der Selbstbestimmung.
2. leidfähiges und seiner selbst bewusstes Leben in einer unvollkommenen flickschusterhaften Weise geschaffen zu haben, ohne über die Konsequenzen nachzudenken und damit schuldhaft großes Leid
erzeugt zu haben.
3. dadurch dass er das Leben so unvollkommen und beschränkt willensfähig geschaffen hat, es mit starken Trieben der Reproduktion und Selbsterhaltung ausgestattet hat, aber zugleich von ihm
widersinnigerweise fordert, diesen nicht Folge zu leisten, wohl wissend, dass diese Bedürfnisse sich in sublimierender Weise andere bisweilen destruktive Kanäle suchen, sich sadomasochistischer
Handlungen ohne einvernehmliche Zustimmung aller Beteiligten schuldig gemacht zu haben.
4. in der Wut über seine eigene Unfähigkeit und sein misslungenes Werk mehrfach Genozid begangen zu haben und perfiderweise von den Menschen blutige Opferrituale verlangt zu haben, wie z.B. die
Ermordung von Jungfrauen, Erstgeborenen, Tieren, die Kindesmisshandlung durch Verstümmelung der männlichen Vorhaut bei Minderjährigen und das Anbeten kannibalischer Akte.
5. den Tatbestand der Erpressung zu erfüllen, indem er gewisse Handlungsweisen nicht aus intrinsischer Ethik, sondern in Fremdbestimmung unter Androhung ewiger Qualen in einer sogenannten
Folteranstalt “Höllenfeuer” zu erzwingen versuchte.
6. den Tatbestand des Betruges durch leere Versprechungen für die Menschen, die seiner Erpressung folgen, mit ihrer angeblich unsterblichen Seele in einem paradiesartigen Himmelsreich leben zu
dürfen, was nach weiteren Überlegung und psychologischer Beratung als weder logisch möglich noch wünschenswert erkannt werden kann.
7. nicht einvernehmlichen Geschlechtsverkehr und damit sexuellen Missbrauch an Schutzbefohlenen mit einer gewissen jungen Frau Maria verübt zu haben und zugleich die Vaterschaft für das so
gezeugte Kind einem gewissen Josef untergeschoben zu haben und sich so der Alimentierung des Kindes entzogen zu haben.
8. mehrfach Menschen, sogenannte Propheten, auf manipulierende Weise um ihr informelles Selbstbestimmungsrecht gebracht zu haben, und dadurch unlogische, missverständliche, volksverhetzende,
diskriminierende und psychologisch destrukive Anweisungen verbreitet zu haben.
9. sich seitdem nicht mehr zu den Anschuldigungen geäußert und die Aussage verweigert zu haben, und somit sich aus der Verantwortung für seine Taten entzogen zu haben.
10. durch den so in die Welt gebrachten und gestärkten Aberglaube mit fanatischen Überzeugungen ohne Fähigkeit zum Zweifeln die empathisch begründete Verbesserung
des Zusammenlebens der Menschen massiv behindert zu haben.
Als Beweise legen wir vor:
1. die sogenannte “Heilige Schrift” in zwei Bänden (Altes und Neues Testament)
2. den Koran
3. das historische Handeln der Anhänger der Religionen Judentum, Christentum und Islam
4. diverse Ausführungen von Religionskritikern, die obige Anklagepunkte untermauern
Ich erhebe hiermit Klage und beantrage,
a.) Das Hauptverfahren zu eröffnen,
b.) Untersuchungshaft anzuordnen,
c.) dem Angeschuldigten per einstweiliger Verfügung weitere Schöpfungsakte sowie Eingriffe in selbige zu untersagen,
d.) vom Angeschuldigten ein umfassendes Schuldeingeständnis und den Widerruf seiner schändlichen Schriften und Beeinflussungen zu verlangen und
e.) den Angeschuldigten zu ewiger Verdammnis in der Justizvollzugsanstalt “Höllenfeuer” oder alternativ einer dauerhaften Aufbewahrung und Schutzhaft mit psychatrischer Behandlung zu
verurteilen.
Mensch, Planet Erde, 08.02.2017
WissensWert (Donnerstag, 30 März 2017 01:33)
http://de.richarddawkins.net/articles/gott-vor-gericht-gestellt