Mit Hilfe eines Softwareprogramms wurden die Texte aus Koran und Bibel hinsichtlich acht verschiedener Emotionen untersucht.
Einige Ergebnisse:
- die Bibel enthält insgesamt mehr Gewaltpassagen als der Koran
- im Vergleich zwischen Koran und Neuem Testament enthält der Koran mehr Gewaltpassagen
- der Koran vermittelt über seine Texte eher Angst und Vertrauen und in geringerem Maße auch mehr Glück als die Bibel
Das Gewaltpotenzial der Bibel erscheint folglich insgesamt größer. Zum Glück ist das Christentum schon durch die Dompteurschule der Aufklärung gezwungen und liberalisiert worden, während der Islam dies noch vor sich hat. Die Studie kann außerdem nicht die unterschiedlichen theologischen Voraussetzungen der heiligen Schriften klären, die Gewalt in unterschiedlichem Maße zu legitimieren vermögen. So ist der Koran im Gegensatz zur Bibel das direkte Wort Gottes, das nicht interpretier- und hinterfragbar ist, was eine Reformation, aber auch eine zeitgemäße Auslegung des Texts erschwert. Auch sind die größten religiösen Figuren, Jesus und Mohamed, charakterlich vollkommen unterschiedlich und in unterschiedlichem Maße als Vorbild geeignet.
WissensWert (Sonntag, 13 Mai 2018 05:04)
Ein Vorteil hat das Christentum gegenüber dem Islam:
Was ich mit dem „strukturellen Problem“ meinte, ist Folgendes: Im Unterschied zum Christentum, das als eine herrschaftsferne Religion der Unterdrückten begann, war der Islam von Anfang an eine Religion, die Vorschriften für das politische System und das gesellschaftliche Leben gemacht hat. Jeder Muslim hat deshalb die Wahl, ob er diese Teile seiner Religion eher als Folklore sieht, womit er in den Augen Strenggläubiger zum Häretiker wird, oder ob er alle religiösen Vorschriften buchstabengetreu erfüllt, womit er in modernen westlichen Staaten in Konflikt mit dem Gesetz gerät. Da reicht schon ein vergleichsweise harmloses Beispiel: Schwimmunterricht für Mädchen zusammen mit den Jungs.