(ST) Selbstzweck

Konzept A: Das Leben als Mittel zum Zweck

Was ist der Sinn des LebensDas ist wahrlich eine große Frage und bevor wir uns ihrer Antwort widmen, wollen wir zuerst überlegen, welcher Art so eine Antwort sein soll und darf. Was muss geschehen, damit unser Leben einen Sinn hat? Sind es Besitz und Macht, die unserem Leben einen Sinn verleihen können, ist es lieben oder geliebt werden, ein guter Beruf oder eine Berufung? Kann nur Gott und das ewige Leben mit ihm der Sinn des Lebens sein?

Denkt man eine längere Zeit über all diese Ansätze nach, so kommt man, so geht es mir zumindest, zu dem Ergebnis, dass kein einziger wirklich befriedigend ist. Nicht einer will mir als „Sinn des Lebens“ einleuchten. Mein Leben soll plötzlich Sinn machen, wenn ich viel Geld besitze? Ich liebe eine Frau und das ist dann der Sinn meines Lebens? Macht ein unendliches Leben mein Leben wirklich sinnvoller?

Konzept B. Das Leben als Selbstzweck

Alle Welt macht so, als ob unser Leben ein potentielles Mittel zu einem höheren Zweck ist. Alle vorangegangenen Ansätze gehen stillschweigend davon aus. Als ob irgendetwas unser Leben erreichen oder füllen müsse, damit selbiges Sinn ergebe. Dass das Leben ein Mittel zu einem Zweck, zum Lebenssinn sei. Aber vielleicht stimmt das alles überhaupt nicht.

„Der Sinn des Lebens ist Leben.

Das war´s.“ Casper

Fassen wir die Möglichkeit ins Auge, dass das Leben keinen höheren Zweck erfüllt und erfüllen kann. Dass das Leben selbst Sinn und Zweck des Lebens ist. Da ist dann kein über diesen hinausgehenden Zweck, wie auch immer so einer aussehen soll, für den unser Leben als Mittel fungieren könnte. Nur noch das Leben selbst, das sein eigenen Zweck bzw. Sinn darstellt.

„Ich suche Sinn in der Leere. So ist der Mensch.

Er muss sich eben alles erklären.“ Prinz Pi

"Der Tod ist zwar mächtig und bedeutend.

Aber eines kann er uns nicht nehmen:

Gelebt zu haben" – Friedemann Schulz

Bei Lichte betrachtet ist Leben als Lebenssinn weiß Gott nicht viel, und alles weitere kann uns die Zeit rauben, aber es ist doch auch mehr, als wir verdient haben. Sehen Sie, die Welt hat uns nie irgendetwas versprochen. Die Idee, dass das alles hier einen übergreifenden Sinn machen soll, auf die kamen wir. Wir haben uns etwas von der Welt versprochen. Und wenn sie unseren Anforderungen nicht gerecht wird, ist das nicht ihr Fehler. Sie hat uns in die Welt geworfen, vor dieser Zeit waren wir (vermutlich) nicht existent. Jetzt sind wir es. Die eigene Existenz ist etwas, was wir uns nie (zu Zeiten unserer Nicht-Existenz) verdient hätten könnten. Dass wir, warum auch immer, nun ins Leben geworfen wurden, ist von Seiten des Weltgeschicks also schon beachtlich mehr, als wir je zu erwarten hatten.

Geboren um zu Leben.

  • Letztbegründung: Man kann nicht immer von dem Sinn, von dem Sinn … fragen. Irgendwann muss Schluss sein.

Stand: 2015

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