„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Islamischer Faschismus

Der Politiologe Hamed Abdel-Samad vertritt in seinem Buch "Der islamische Faschismus" im Kern die These, dass der Islamismus (insb. die in Ägypten gegründete Muslimbruderschaft[1]) und der europäische Faschismus des 20. Jahrhunderts (insb. italienischer Faschismus und deutscher Nationalsozialismus) gleiche Wurzeln und bis heute zahlreiche Übereinstimmungen besitzen. Der Islamismus und insbesondere die Muslimbruderschaft (siehe Kapitel 2) seien deshalb ebenso als faschistoid zu bezeichnen.

HAS zeigt folgende Parallelen auf:

1.    Absoluter Wahrheitsanspruch – IslamKoran 

2.    Glorifizierter, antisemitischer Führer – Mohammed

3.    Auserwähltheitsanspruch, Abwertung aller anderen Gruppen – Kufar 

4.    Einigung der Nationen – Kalifat

5.    Glorifizierung von Gewalt und Militarismus – Dschihadismus

6.    Gefühl der Erniedrigung – Kolonialismus

7.    Drohung mit Vergeltung – Hölle

8.    Gegen Moderne, Aufklärung, Demokratie, Marxismus usw.

9.    Ziel der Weltherrschaft, Glaube an Endsieg – Sharia

10.Einteilung der Welt in Gut und Böse – Allah & Muslime / Teufel & NM. 

Dabei bezieht sich HAS nicht auf "den Islam" per se, sondern primär auf die ihm sehr bekannte Muslimbruderschaft. Die "Faschismus-Argumentation" lässt sich dabei – bezeichnenderweise - auf viele weitere Auslegungen des Islams und auch auf andere Religionen übertragen.

Der Begriff des Faschismus

HAS stützt seinen Faschismusbegriff auf Umberto Eco, die 14 Punkte eines prototypischen Faschismus. Es lässt sich darüber streiten, ob Faschismus für seinen Standpunkt das richtiggewählte Wort war und nicht vielleicht "Totalitarismus" besser gepasst hätte.

 

Polittheoretisch ist "Faschismus" ein recht unbestimmter Begriff, der oft in zu breiter Streuung benutzt wird. Politologen können diesen Begriff so eng auslegen, dass es nur auf den italienischen Faschismus trifft, es aber nie einen deutschen Faschismus gab. Oder aber so breit, dass es auch auf den japanischen Ultranationalismus passt. Es kommt also darauf an, dass man sich eine anerkannte Definition nimmt, und dann nachschaut, ob genügend Parallelen bestehen. Im "Erfolgsfall" kann man nach gegebener Definition eine politische Richtung als "faschistoid" kennzeichnen.

 

Sicher wäre es ein Fehler, um Abdel-Samads Buch einen Streit um Worte zu entfachen. Natürlich, keine Frage, man KANN den Begriff "Faschismus" so definieren, dass der Islam nicht unter diesen Begriff fällt. Man kann ihn auch so definieren, dass es nie einen deutschen oder spanischen Faschismus gab! Es gibt auch Definitionen, nach denen der Stalinismus eine Form des "linken Faschismus" ist. Der Streit um die rechte Definition (oder der Vorwurf, dass HMS die Begriffe und Ideen eines faschistoiden Monotheismus oder Islamofaschismus einfach nur aus dem Angelsächsischen übernommen und nichts Neues zur Debatte beigetragen habe) lenken von der eigentlich Intention Abdel-Samads ab: HMS wollte mit seinem Buch einen „Weckruf“ setzen. Dies ist ihm gelungen. Ich bin ein großer Fan seines Buches.

Außerdem: Aufgrund seiner islamkritischen Thesen sprachen fundamentalistische Muslime eine Fatwa gegen HAS aus. D.h. zu Deutsch, als Reaktion auf seine These vom teilfaschistoiden Islam bestätigen die angesprochenen Personen seine These durch faschistische MaßnahmenEs wäre fast schon lustig, wenn es nicht so traurig wäre.

Anmerkungen

[1] Die Begründer der islamistischen Bewegungen in Ägypten und Indien waren begeisterte Bewunderer von Hitler und Mussulini, hatten sie als Vorbilder gesehen und die Terrormilizen in Ägypten nach dem Modell der SA und SS gegründet. 

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Islamismus: Das Problem ist übrigens: Niemand kann trennscharf zwischen Islam und Islamismus unterscheiden! HAS nicht, ich nicht, Du auch nicht. Ich mache das aber weder HAS noch Dir zum Vorwurf. HAS gibt die Gründe an, warum das so leicht nicht geht - weil eben die Wurzeln, der Koran, dieselben sind, und es oft nur Nuancen in der Auslegung, die von einem Extrem ins andere führen. Man muss sich ja sowieso wundern, warum ein Buch, das alle Menschen zu friedlichen Muslimen machen sollte, gerade unter Muslimen zu so viel Gewalt geführt hat (ganz ohne Beteiligung des bösen Westens). Das ist bereits ein wichtiger Teil des Problems. Und: Man kann Probleme nicht mit den Denkweisen lösen, die selbst zu dem Problem geführt haben!

 

Sprich: Man kann den innerislamischen Streit ebenso wenig durch Berufung auf den Koran lösen, wie Christen ihren Streit durch Berufung auf die Bibel haben lösen können, aus dem erklärten Grund. Ich sehe keine andere Lösung, als das ebenso wie beim Christentum die Lösung für den Islam "von außen" kommen muss, also Denkweisen, die sowohl dem Christentum wie dem Islam fremd sind. Auch das Christentum hat die Aufklärung bekämpft.

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Kommentare: 7
  • #7

    tsSLAueP (Mittwoch, 15 November 2023 17:35)

    1

  • #6

    WissensWert (Sonntag, 15 Oktober 2017 21:31)

    Nazis werten Menschen nach ihrer Hautfarbe; Islamisten nach ihrer Religion (Muslime/ „Kuffar“). Nazis träumen von der Hegemonie und einer Rassenreinheit; Islamisten von der islamischen Weltherrschaft unter dem Gesetz der Scharia. Beide Systeme sind faschistisch, totalitär, kollektivistisch, antiliberal, antidemokratisch, antisemitisch und sich - wie man unschwer erkennen kann - sehr ähnlich. Und vor allem sind sie eins: menschenfeindlich!

    Interessant ist, dass vor allem die politisch korrekte Öffentlichkeit und große Teile der politischen Linken beide Systeme völlig unterschiedlich bewerten: wird der Kampf gegen rechts mit großer Akribie betrieben, sitzen oftmals die gleichen Leute mit den Islamverbänden am Tisch, hofieren den politischen Islam und diffamieren sogar jene, die islamistische Tendenzen anprangern. Es wird wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen: an „Fremde“ wird ein vollkommen anderer Maßstab angelegt. Hamed Abdel-Samad nennt dieses Phänomen den „Rassismus der gesenkten Erwartung“.

    Deutschland erkennt nur seinen eigenen Faschismus. Gegenüber importiertem Extremismus sind viele gleichgültig, naiv, unwissend, blind oder haben völlig irrationale Ängste, als „rechts“ zu gelten. Dieser Tatsache ist geschuldet, dass es die ganzen Probleme gibt: die starken Gegengesellschaften, Clanstrukturen, Kriminalität bis hin zu Übergriffen und Terror. Ich weiß nicht, ob es nicht vielleicht schon zu spät ist. Aber es wird allerhöchste Zeit, dass Deutschland die Blindheit auf dem islamkritischen Auge ablegt...

  • #5

    WissensWert (Freitag, 18 August 2017)

    http://www.slate.com/articles/news_and_politics/fighting_words/2007/10/defending_islamofascism.html

  • #4

    WissensWert (Montag, 19 September 2016 14:35)

    https://www.welt.de/politik/article1093836/Der-Islam-ist-vergleichbar-mit-dem-Faschismus.html

  • #3

    WissensWert (Dienstag, 09 August 2016 03:42)

    https://www.youtube.com/watch?v=3Z8zs9E_jhw
    https://www.youtube.com/watch?v=Bte0bZbDQu4
    https://www.youtube.com/watch?v=jtXhS6CR9Fw
    https://www.youtube.com/watch?v=oEd4jy1DodY

  • #2

    WissensWert (Dienstag, 09 August 2016 03:38)

    https://www.youtube.com/watch?v=XY68diBCDms

  • #1

    WissensWert (Samstag, 30 Juli 2016 03:16)

    Warum waren der „Gröfaz" Adolf Hitler und andere Nazigrößen vom Islam sehr angetan? Hitler hielt den Islam gar für die „ideale Religion".

    Wozu hat der ehemalige Großmufti von Jerusalem, Mohammed Amin al-Husseini, während des Zweiten Weltkrieges mit Hitlers Segen auf dem Balkan die SS-Division „Handschar" aus Muslimen rekrutiert?

    Wie ist es möglich, dass der Islam und der Nationalsozialismus erhebliche ideologische Übereinstimmungen aufweisen?


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