„In einer Welt, die überflutet wird von belanglosen Informationen, ist Klarheit Macht.“ 

- Yuval Noah Harari

Die 10 Gebote

Immerzu werden die biblischen zehn Gebote gerühmt – als Grundlage eines funktionierenden Zusammenlebens, als Ursprung westlicher Werte oder als strahlendes Beispiel für die Moralität der Bibel. So kennen wir die Zehn Gebote vor allem aus den Propagandavehikeln der katholischen Kirche und ihrer einzelnen Lobbygruppen - verpackt in euphemistischen Worten.

Von den in der Bibel nachstehenden Geboten zur Sklavenhaltung, Todesstrafe uvm., die Moses am selben Tag auch auf dem Sinaiberg von Gott empfangen hat, sprechen Christen nicht so gerne. Oder wissen mal wieder gar nicht, was in ihrer heiligen Schrift so alles drin steht.

1. Gebot

Das erste Gebot "Du sollst keine anderen Götter neben mir haben" ist bei einer monotheistischen Religion in etwa so sinnvoll wie das Gebot "Du sollst in keinem anderen Körper leben". Gehaltvoll wird es erst, wenn man die Mosebücher als Beschreibung einer Vielgötterwelt deutet, in der der Gott der Israeliten der stärkste unter mehreren Göttern ist.

 

Doch warum ist diesem Gott der Israeliten die ausschließliche Huldigung seiner Person so wichtig, wo er doch allmächtig und über alles erhaben ist? Die Antwort ist einfach: Er muss ein verdammt selbstherrlicher und neidischer Zeitgenosse sein. Beim Gebot gegen das Töten hat er immer mal wieder ein Auge zugedrückt, etwa wenn es um die Vernichtung seiner Feinde ging, aber gegen die Anbetung fremder Götter ging Jahwe stets unerbittlich vor. Das erste Gebot ist also keine moralische Vorgabe, sondern eine eigensinnige Zwangsverordnung eines eifersüchtigen Gottes, wie er selbst auch selber zugibt:

 

"Du sollst dich nicht vor anderen Göttern niederwerfen und dich nicht verpflichten, ihnen zu dienen. Denn ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott: Bei denen, die mir Feind sind, verfolge ich die Schuld der Väter an den Söhnen, an der dritten und vierten Generation; bei denen, die mich lieben und auf meine Gebote achten, erweise ich Tausenden meine Huld."

- 2. Mose 20, 5-6

 

Nicht zuletzt verstößt das erste Gebot auch bereits gegen unsere Verfassung und die allgemeinen Menschenrechte (Prinzip der Religionsfreiheit). Niemand hat mir vorzuschreiben ob – und wenn ja, wie viele Götter ich verehren soll.

Schockierend ist auch der einführende Teil in das erste Gebot, der von Christen aus naheliegenden Gründen meist weggelassen wird:

 

"Wenn dein Bruder, der dieselbe Mutter hat wie du, oder dein Sohn oder deine Tochter oder deine Frau, mit der du schläfst, oder dein Freund, den du liebst wie dich selbst, dich heimlich (zu anderen Gottheiten) verführen will ... sollst du nicht nachgeben und nicht auf ihn hören. Du sollst in dir kein Mitleid mit ihm aufsteigen lassen, sollst keine Nachsicht für ihn kennen und die Sache nicht vertuschen. Sondern du sollst ihn anzeigen. Wenn er hingerichtet wird, sollst du als erster die Hand gegen ihn erheben, dann erst das ganze Volk. Du sollst ihn steinigen, und er soll sterben."
- 5. Mose 13, 7 – 11

2. Gebot

Das zweite Gebot "Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen, denn der Herr lässt nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht" hat auch nichts mit Moral zu tun und verstößt gleichermaßen gegen das Verfassungsrecht (nämlich gegen die Meinungsfreiheit). Außerdem stellt sich die Frage ab wann der Name des Herrn missbraucht wird? Etwa schon bei Ausrufen wie "ach du heiliger Gott" oder "Oh mein Gott"?

 

"Wenn man die reifende Idee des Monotheismus in ihren weiteren Konsequenzen verfolgt, kommt man zu dem einzigen Schluß: Gottes Namen überhaupt nicht zu erwähnen, nicht über Gott zu sprechen."
– Erich Fromm

3. Gebot

Das dritte Gebot "Du sollst den Sabbat heiligen, er ist dem Herrn, deinem Gott, geweiht" ist bis hierhin das dritte von drei Geboten, mit dem Gott ausschließlich seine Selbstumschmeichlung sichert. Je nach Zählart gelangt man sogar auf fünf Gebote dieser Art: (I) Gott anbeten, (II) kein Bildnis von ihm machen, (III) seinen Namen nicht missbrauchen, (IV) ihm jede Woche einen ganzen Tag widmen und (V) keinen anderen Gott neben ihm dulden.

Dass das dritte Gebot auch wieder gegen etliche Freiheitsgebote verstößt und wir im Westen mit der Fünftagewoche kulturevolutionär schon viel weiter sind, geschenkt. Essentiell ist, dass das Gebot keine morallogische Grundlage besitzt: "Als du in Ägypten Sklave warst, hat dich der Herr, dein Gott, mit starker Hand und hoch erhobenem Arm dort herausgeführt. Darum hat es dir der Herr, dein Gott, zur Pflicht gemacht, den Sabbat zu halten." (5. Mose 5, 18Eine Pflicht kann man nicht aus einer erfundenen Geschichte ableiten!

"An ihm darfst du keine Arbeit tun: du, dein Sohn und deine Tochter, dein Sklave und deine Sklavin, dein Rind, dein Esel und dein ganzes Vieh und der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat. Dein Sklave und deine Sklavin sollen sich ausruhen wie du." (5. Mose 5, 14)

Der Idee nach hätte das dritte Gebot sinnvoll ausfallen können, wenn es in ihm darum gegangen wäre, dem Menschen an einem Tag in der Woche Ruhe und Besinnung zu empfehlen. Allen aber zu befehlen, einen Tag Gott zu opfern und dabei noch subtilSklaverei ethisch zu legitimieren, war von Gott mal wieder nur amoralisch, selbstsüchtig und schlecht durchdacht: Denn selbstverständlich gibt es Menschen, die auch am Sabbat arbeiten müssen: Ärzte, Krankenschwestern, Polizisten, Feuerwehrleute etc., ohne diese u. v. a. m. bräche unsere Zivilisation zusammen.

Fun Fact: Der „Sabbat“ geht übrigens von Freitagabend bis Samstagabend, kein Christ hält sich an diese Pflicht, nur die Juden.

4. Gebot

Das vierte Gebot "Du sollst Vater und Mutter ehren, auf dass es dir wohlergehe und du lange lebest auf Erden" ist im Grunde genommen begrüßenswert, zementiert und legitimiert in seiner Einseitigkeit und Pauschalität aber das patriarchalische Familienverständnis religiöser Menschen. Für das Kind sieht die Bibel Zucht und Strenge vor (Spr. 13, 24).

Jesus übrigens hielt nichts davon seine Eltern zu ehren: "Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein."
(Lukas 14, 26)

5. Gebot

Sein fünftes Gebot "Du sollst nicht töten" nahm nicht einmal Gott selbst ernst: Gleich nachdem er den Israeliten gesagt hatte, sie sollen nicht töten, befahl er ihnen, zu töten. Die Israeliten sollten in den  Krieg gegen die Kanatiter 
ziehen um alle zu töten, "auch die Frauen und Kinder und auch das Vieh."

Im Kontext heißt "Du sollst nicht töten" folglich nur: "Du sollst keine Mitglieder deiner eigenen Sippe töten". So hat das Gott damals gemeint, so hat er es praktiziert, mit der Versklavung und Ermordung von Nicht-Israeliten hatte er über die gesamte Bibel hinweg nie Probleme gehabt.

 

Noch lieber als töten zu lassen tötete Gott selbst, 2.821.364 Tote in direkter Bibelzählung und 24.994.828 Tote in geschätzter Zählung gehen auf sein „Mordkonto“ (siehe etwa: Arche Noah).
Zum Vergleich: Der „böse“ Teufel tötet in der kompletten Bibel nur 10 Menschen.

6. Gebot

Das sechste Gebot "Du sollst nicht Ehe brechen" wurde sehr, sehr vage und somit interpretierfreudig formuliert. Heißt Ehe brechen Fremdgehen? In unserer Gesellschaft ist außerehelicher Sex verpönt, wir sehen ihn aber nicht als strafbare Handlung an, Ehebrechen ist also nicht verboten.

7. Gebot

Das siebte Gebot "Du sollst nicht stehlen" war schon damals trivial. Mir ist über die gesamte Menschheitsgeschichte hinweg keine einzige Gesellschaft bekannt, die ein Konzept von Eigentum kannte aber Diebstahl tolerierte. Eigentlich stecken die Gebote 4, 5, 6, 7, 8 und 10 auch alle bereits in der Goldenen Regel versteckt, die ihre Ursprünge in der vorbiblischen Zeit hat.

Wenn man das siebte Gebot tatsächlich ernstnehmen wollte, dann müsste es besonders dann beachtet werden, wenn es z.B. darum geht, Kindern durch Taufe und konfessionelle Indoktrination ihre Chance zur eigenen religiösen Entwicklung zu stehlen. Oder verblendeten Kirchengängern ihr harterarbeitetes Geld.

8. Gebot

Das achte Gebot "Du sollst nicht lügen" ist i.d.R. ebenso selbstredend wie das siebte Gebot. Es gibt aber Sonderfälle, in denen man nicht umher kommt zu lügen. Stellen Sie sich nur einmal vor, Sie würden für einen Tag nur die Wahrheit sagen: Ihrem Chef, was sie von ihm halten und ihrer Frau, dass sie wieder zugenommen hat. Ihr Leben wäre ruiniert, ehe sie sich umsehen könnten. Derart kategorisch verfasst ist das achte Gebot somit nicht praktikabel.

9. Gebot

Das neunte Gebot "Du sollst dir kein Bildnis von mir [deinem Gott] machen" dient wieder einzig und allein dem Eigennutz Gottes und verstößt auch wieder gegen die Meinungs- und Kunstfreiheit. Konsequent zu Ende gedacht verbietet es sogar jeden konkreten Theismus, also auch den Glauben des Judentums und den des Christentums, die beide ein sehr konkretes Bild eines personalen, allmächtigen Gottes zeichnen.

10. Gebot

Das zehnte Gebot "Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Haus, Acker, Knecht, Magd, Rind, Esel" ist das letzte der zehn Gebot und zugleich das erste, das uns (nicht nur einfach noch eine Handlung sondern) eine bloße Empfindung verbieten möchte. Dass dieses Gebot sinnlos ist, zeigt sich u.a. darin, dass man eine Empfindung wie Begierde und Neid nicht durch ein niedergeschriebenes Verbot zum Verschweigen bringen kann. Oder wie es Arthur Schopenhauer es einst ausdrückte: "Man kann nicht wollen, was man will".

Fazit

Ich verstehe den Dauerhype um die Zehn Gebote nicht. Kein bisschen. Mein 16-jähriger Bruder könnte in 10 Minuten moralisch weitaus hochwertigere Gebote aufstellen. Selbst im historischen Kontext stellten sie nichts Neues dar: Jedes der zehn Gebote fand sich zuvor schon zigmal in anderen Kulturen.

Heute sind die Zehn Gebote komplett überholt. Wie Für jeden klardenkenden Menschen unverkennbar sein sollte, wenden sie sich an verhältnismäßig unmündige Menschen einer anderen Gesellschaft und Epoche. Aus heutiger Sicht ließen sich die Hälfte der Gebote komplett rausstreichen und dafür müssten neue Gebote formuliert werden, wie: „Du sollst nachhaltig mit deiner Umwelt umgehen“ (Siehe auch: Alternative 10 Gebote).

Ein möglicher Grund, weshalb die Zehn Gebote trotz allem immer noch so gehyped sind, deckte vielleicht die Sunday Times im Jahre 1997 auf: Zwei Drittel der Priester im Dienst der anglikanischen Kirche konnten laut Augsburger Kirchenzeitung vom 9.2.97 nicht einmal die Kurzform der Zehn Gebote zitieren. Kein Wunder: Eine allzu genaue Textkenntnis führt nur zur Ernüchterung und letzten Endes oft zum Atheismus. Wer von diesem Hype runter kommen möchte, lese nur mal die 10 Gebote in den Originalfassungen (Ex 20,2–17 und Dtn 5,6–21).

Man könnte komplett alles von moralischem Mehrwert aus den Zehn Geboten auf folgende Formel zusammenstaufen: Du sollst Anderen ohne deren Einwilligung keinen Schaden zufügen. Warum? Weil Du auch nicht willst, dass Andere Dir ohne Deine Einwilligung Schaden zufügen, und wenn jeder will, dass dieses Gebot für alle Anderen gilt, dann muss es für ALLE gelten - oder für niemanden. Denn bedenke, dass wenn Du eine Ausnahme forderst, dass dies auch Dich treffen könnte. In der Bibel wird insbesondere von Gott permanent gegen dieses einfache Gebot verstoßen. Wenn ein Mensch so agieren würde wie der Gott der Bibel, würden wir ihn als brutalen, unberechenbaren Diktator wahrnehmen. Aber bizzarerweise haben wir an den allgütigen und allwissenden Überpapi obwohl geringere moralische Ansprüche als uns hochentwickelte Affen.

Demokratie: Wenn man eine faire und gerechte Welt haben will, kann kein außerkosmischer Wolkenkasper moralische Vorschriften erlassen. Ein Mitspracherecht bei der Gestaltung der Regeln ist die minimale Voraussetzung einer fairen Welt.

Euthyphron-Dilemma

Offenbaren: Wie wahrscheinlich ist es, dass ein allmächtiger Gott das Universum so erschafft, als ob er nichts geschaffen hätte, uns sicher aber gerade durch das Universum offenbaren möchte?

Religion: "It´s all equally ridiculous: Mormons believe, Joesph Smith received gold tablets from an angel on a hill, when everbody knows that Moses got stone tablets from a burning bush in a mountain." Stephen Colbert

Was drin steht: Fundamentale und liberale Christen unterscheiden sich untereinander nur in der Anzahl der Verse aus der Bibel, die sie ernst nehmen. Du bist als Christ homophob, weil es in der Bibel ist? Schön. Aber warum trägst du Kleider aus verschiedenen Stoffen? Auch das ist nach der Bibel verboten (3. Mose, 19,19).

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Kommentare: 12
  • #12

    --- (Dienstag, 06 August 2019 16:44)

    Kurzum möchte ich sagen, dass dieser Text extrem despektierlich ist. Auch wenn es deine Meinung ist. So schreibt man nicht, vorallem wenn man nichteinmal Quellen oder Betätigungen der augestellten Theorien vorweißen kann.
    Schönen Tag noch!

  • #11

    WissensWert (Donnerstag, 18 Mai 2017 20:26)

    Der Codex Hammurapi als eines der ältesten Gesetzestexte galt auch als gottgegeben. Also ist der Moses-Mythos von steinernen göttlichen Gesetzen auch nur geklaut.

  • #10

    WissensWert (Dienstag, 14 Februar 2017 15:42)

    1. Du sollst neben mir keine anderen Götter haben

    Das ist ein klarer Verstoß gegen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit. Wie viele Götter jemand verehrt, ob keinen, einen oder Dutzende, ist die Privatsache eines jeden Individuums. Unsere Gesellschaft erlaubt es nicht, anderen Vorschriften zu machen. Das gilt für das Bilderverbot, das einen Verstoß gegen die Kunstfreiheit gebietet.

    Unsere Verfassung gebietet die Religionsfreiheit. Aus dem Grund ist das erste Gebot ein Verstoß gegen unsere durch die Verfassung garantierten Rechte.

    2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen

    Verstößt gegen das Menschenrecht auf Religionsfreiheit und die Verfassung.

    3. Gedenke des Sabbats: Halte ihn heilig!

    Kleine Erinnerung: Der Sabbat reicht von Freitagabend bis Samstag abends. Ganz klar keine Grundlage unserer Gesellschaft, auch, wenn man ihn auf den Sonntag verlegt.

    4. Ehre deinen Vater und deine Mutter

    Das ist keine Grundlage unserer Werteordnung. Es wurde ersetzt durch Elternrechte und -pflichten. Was ist mit Kindern, die von ihren Eltern missbraucht werden? Sollen sie trotzdem Vater und Mutter ehren?

    5. Du sollst nicht morden

    Das ist in der Tat ein Gebot unserer Gesellschaft – wie aller anderen, die nichts vom Christentum gehört haben, wie von Gemeinschaften, die lange vor dem Christentum existiert haben. Wenn ein Gebot vorchristlichen Ursprungs ist, kann es zwar christlich gemacht werden, hat somit eine andere Grundlage, die auch die unserer Gesellschaft ist.

    6. Du sollst nicht die Ehe brechen

    Kein Gebot unserer Gesellschaft, nicht mehr die Grundlage unserer Werte. Das gilt vor allem für das Begehren, die Erweiterung von Jesus.

    7. Du sollst nicht stehlen

    Hier gilt dasselbe wie zu dem 5. Gebot. Man braucht keine Religion, um zu bemerken, dass Morden und Stehlen dem Wohlergehen der Masse gegenüberstehen. Nicht mal ein Dieb möchte in einer Gesellschaft leben, in der Stehlen erlaubt ist.

    8. Du sollst nicht falsch gegen deinen Nächsten aussagen

    Das ist das Gebot, gegen das am Häufigsten in allen Gesellschaften verstoßen wird, wenn man darunter versteht: "Du sollst nicht lügen". Generell ergibt das Gebot keinen Sinn, nur in bestimmten Situationen, etwa vor Gericht. In der Form kennen es alle, ebenso vorchristliche Gesellschaften.

    Versteht man darunter "Verleumdung", so ist das bei uns verboten. Wir hätten einen Treffer.

    9. und 10: Du sollst nicht begehren …

    Man sollte nicht die Frau eines anderen begehren, noch sein Eigentum – dazu zählen Sklaven ebenso wie Vieh oder andere Güter. Damit ist die Sklaverei gerechtfertigt – klarer Verstoß gegen die Menschenrechte. Das Begehren ist nicht das Problem, im Grunde basiert unsere Ökonomie darauf, dass man dieselben Güter wie andere besitzen möchte. Man darf sie dem anderen nur nicht stehlen, was im 7. Gebot schon ausgeschlossen wurde.

  • #9

    WissensWert (Donnerstag, 09 Februar 2017 14:37)

    Die Bibel drückt sich klar aus. 3. Mose 24:16: "Welcher des HERRN Namen lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen. Wie der Fremdling, so soll auch der Einheimische sein; wenn er den Namen lästert, so soll er sterben."

    Da "alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit" (1. Tim. 3:16), ist Gottes Standpunkt sehr deutlich. Und wir wissen ja, wei schnell Gott knatschig wird. Da braucht nur einer mal aus Versehen seine Bundeslade anfassen, während sie im Begriff ist runterzufallen, schon verdient es derjenige zu sterben (2. Sam. 6:6-8).

  • #8

    WissensWert (Dienstag, 24 Januar 2017 00:08)

    Warum sollte man göttlichen Geboten folgen?

    1. Weil er die Macht hat, einen zu bestrafen?

    Dann handelt man unfreiwillig aus Angst. Man wird erpresst - wenn man zu einer Handlung erpresst wird, ist man dafür moralisch nicht verantwortlich. Dann ist das keine Frage der Moral, sondern eine Frage der Macht.

    2. Weil man zu einer Gruppe gehören möchte, die für ihren Gehorsam belohnt wird?

    Dann handelt man aus Eigennutz. Das ist aber keine Frage der Moral, sondern des Nutzens. Ein Tier z. B. braucht keine Moral, um sein Verhalten anhand von Belohnungen auszurichten.

    3. Weil man den Sinn der Regeln erkannt hat?

    Wenn das der Fall ist, ist Gott überflüssig - ein wenig Vernunft und Handeln aus Einsicht täte es auch. Wer nicht vernünftig ist, wird auch keine vernünftigen Regeln befolgen!

    4. Weil die Moral von Gott kommt?

    Dann handelt es sich entweder um willkürliche Regeln, deren Befolgen nichts mit Moral zu tun hat, oder um sinnvolle Regeln, deren Befolgen aus Vernunft erfolgt und für die Gott schlicht überflüssig ist.

    Moralisches Handeln setzt ein autonomes Subjekt voraus, dass den Regeln freiwillig folgt. Jeder Zwang setzt daher moralisches Handeln außer Kraft, sei es durch Belohnung, Bestrafung oder schiere Macht. Gehorsam setzt eine Aufgabe der Moral voraus: Wer immer gehorsam ist, handelt nicht moralisch, weil er die Verantwortung abgegeben hat.

    Gibt es Gott, und einer der Punkte trifft zu, gibt es keine Moral, kein moralisch verantwortliches eigenständiges Handeln.

    Wenn man sich moralisch verantwortlich handelnde Menschen wünscht, sollte man hoffen, dass es keinen Gott gibt! Eine freiwillig gemachte gute Handlung ist mehr wert als tausend erzwungene, denn am Anfang aller erzwungenen Handlungen, sofern der Zwang von einer Person ausgeht und nicht den Umständen, steht schon ein Unrecht.

    Ohnehin beruht das Ganze auf schlichter Unkenntnis über die Ursprünge und den Zweck der Moral.

  • #7

    WissensWert (Mittwoch, 21 Dezember 2016 04:28)

    "When you hear people demanding that the Ten Commandments be displayed in courtrooms and schoolrooms, always be sure to ask which set. It works every time."

  • #6

    WissensWert (Dienstag, 20 Dezember 2016 19:32)

    Außerdem hat Jesus die Gesetze des AT ausdrücklich nie aufgehoben: "Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen." Röm 3,31;

  • #5

    WissensWert (Donnerstag, 15 Dezember 2016 03:23)

    „It´s in the ten commandments to not take the lord´s name in vain. Rape isn´t up there, by the way. Rape is not a ten commandment. But don´t say the dude´s name with a shitty attitude.“ Lous C.K.

  • #4

    WissensWert (Donnerstag, 15 Dezember 2016 03:09)

    https://manglaubtesnicht.wordpress.com/2013/02/19/die-zehn-gebote-sind-die-grundlage-unserer-gesellschaft/

  • #3

    WissensWert (Donnerstag, 15 Dezember 2016 03:02)

    http://www.wissenbloggt.de/?p=12318

  • #2

    WissensWert (Donnerstag, 15 Dezember 2016 03:00)

    http://www.geocities.ws/islamkritik/gebote.htm

  • #1

    WissensWert (Donnerstag, 15 Dezember 2016 02:59)

    Kein Gesetz kann für die Ewigkeit gemacht sein.
    Gesetze, die für die Ewigkeit gelten sollen, kollidieren früher oder später mit der Realität.

    Gesellschaften ändern sich, daher müssen sich auch die Gesetze ändern können
    Sinn einer Demokratie ist es daher, eine Gesellschaft an die Realität anpassen zu können.

    Daher müssen sich alle Regeln ändern können – außer der, dass man die Regeln ändern kann.
    Denn das man die Regeln so ändern kann, dass sie sich nicht ändern können, führt zur Selbstaufhebung der Anpassung an die Realität.

    Daher sind ewige göttliche Gesetze nicht vereinbar mit einer Demokratie.
    Die Demokratie hebt sich selbst auf, wenn man Regeln einführt, die man nicht ändern kann – abgesehen von der Regel, dass man Änderungen zulässt.


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