Homosexualität

Homosexualität bezeichnet die sexuelle Tätigkeit, Neigung, Orientierung oder Identifikation, die sich primär auf Personen des gleichen Geschlechts richtetWeibliche Homosexuelle nennt man „Lesben“ und männliche Homosexuelle „Schwule“.

Homophobie

a. Homosexualität ist nichts Schlimmes

Leider erfuhren und erfahren Homosexuelle häufig schmerzhafte Exklusion, Anfeindungen und Verfolgungen. Der allgemeine Begriff für eine gegen Homosexualität gerichtete Aversion lautet "Homophobie". Dieser wurde sehr unglücklich gewählt, handelt es sich bei den Aversionen gg. Homosexuellen doch nur in den allerwenigsten Fällen um eine Phobie, daher um Ängste. Meist sind homophobe Menschen einfach nur befangen in ihrem dogmatischen Denken, dumm, böse, oder alles drei. Homophobie ist in allen Epochen, Ländern und Gesellschaftsschichten anzutreffen. Jedoch nicht in allen gleichermaßen: Umso religiöser, patriarchalischer, prekärer und bildungsferner ein Mensch aufwächst, desto höher ist die statistische Wahrscheinlichkeit, dass dieser homophob ist bzw. wird.

Diese Zusammenhänge sind signifikant, d.h. nicht zufällig. Viele Religionen diskriminieren Minderheiten, was dazu führte, dass diese mehr Menschenleben auf dem Gewissen haben, als jede andere kollektivistische Ideologie. Homosexualität wird dabei oft als schwere Sünde gesehen und im schlimmsten Fall sogar kriminalisiert. Auch das - im Vergleich zu etwa den skandinavischen Ländern noch recht religiöse - Land Deutschland ist in diesen Punkten nicht so progressiv, wie es sich gerne gibt. Bis vor wenigen Jahrzenten stand hier Homosexualität unter Strafe. Die dadurch entstandenen Urteile wurden bis heute noch nicht revidiert. Homosexuelle, die früher verurteilt wurden, sind heute also immer noch Vorbestrafte! Die Homo-Ehe ist in Deutschland im Gegensatz zu einigen anderen liberalen Ländern noch nicht erlaubt.

Und warum gebildetere Menschen weniger zur Homophobie neigen ist einfach:

Es gibt keine rationalen Gründe für Homophobie. Gleichgeschlechtliche Sexualität gefährdet nicht unsere Kinder, es ist keine Krankheit und auch keine Vorstufe zur Pädophilie. Dass deine Religion Homosexualität nicht duldet, darf ein Grund sein, weshalb du Homosexuelles meidest, aber genauso müssen auch andere frei sein dürfen, sexuelle Erfahrungen mit dem gleichen Geschlecht zu suchen und toll zu finden. Du musst ihre Praktiken und Neigungen nicht gutheißen, jedoch tolerieren.

b. ist Homosexualität unnatürlich?

Homosexualität ist auch nicht „unnatürlich“. Ganz im Gegenteil. Die Natur ist voll mit ihr, Schimpansen, Bonobos, Schwäne, Pinguine, Delfine, Bisons usw. haben homosexuellen Sex. Bei Giraffen sind sogar 94% aller sexuellen Aktivitäten homosexuell. Bis dato wurden bei insgesamt 1.500 Tierarten Homosexualität beobachtet.

Es gibt aber tatsächlich auch Typen von Sexualverhalten, die gar nicht in der Natur vorkommen: Der Zölibat beispielsweise. Ironischerweise werfen nun aber gerade im Zölibat lebende Menschen gerne den Homosexuellen vor, ihr Sexualverhalten sei unnatürlich. Paradox. Wie kann das passieren? Nun, zumindest ein Teil dieser Schwachmaten denkt naturrechtlich, das heißt, sie meinen durch die Natur oder Gott lege eine a priori Rechtsordnung in der Welt vor, die bestimmt, was natürlich bzw. gut ist und was nicht.

Sex ist jedoch nichts weiter als ein biologischer Akt und Ehe einfach nur ein soziales Konstrukt. Ob etwas in Zusammenhang mit ihnen als gut oder schlecht befunden wird, liegt nicht in ihnen verborgen, sondern hängt einzig und allein von unserer subjektiven Wertung ab. Wenn wir uns jetzt auf den einfachen moralischen Grundsatz einigen können, dass wir alles, was einen selbst und andere glücklich macht, als gut, und was mir selbst und anderen Leid hinzufügt, als schlecht bewerten, kann kein Spaltbreit mehr für Homophobie bleiben. Denn was bedeutet die Akzeptanz von homosexuellem Sex letzten Endes? Doch wohl, dass zwei Menschen miteinander glücklich sein dürfen, ohne dass dabei das Glück eines anderen gemindert wird, was kann daran moralisch falsch sein?

Folgen wir dem Nichtschadensprinzip, so dürfte die Frage, wenn überhaupt, nur umgekehrt gestellt werden: Können die Homosexuellen die Kirche tolerieren - nach alldem, was diese ihnen angetan hat (Folter und Mord) und immer noch antut (Verbot von Kondomen und gleichzeitiges Unterdrücken von sexueller Aufklärung, wodurch ungezählte Schwule, vor allem aus Dritte Welt Ländern,

an AIDS erkranken und sterben)

Homophobe Menschen behaupten an dieser Stelle gerne, dass homosexuelle Menschen und Tiere anders bzw. "falsch" aufgewachsen und deshalb homosexuell geworden seien. „Niemand wird schwul geboren“, oder „Von Natur aus ist niemand so“, hört man da oft. Aber das ist falsch. Anhand von Zwillingsstudien an getrennt aufwachsenden, eineiigen Zwillingen konnte gezeigt werden, dass bei einer Homosexualität des einen Zwillings die Wahrscheinlichkeit der Homosexualität des zweiten Zwillings signifikant höher ist. Dies ist nur genetisch zu erklären. Es gibt also offensichtlich eine natürliche, genetische Veranlagung zur Homosexualität.

Die diesbezüglich und zurzeit plausibelste Theorie ist die der epigenetischen Vererbung. Hiernach werden sexuelle Präferenz durch epigenetische Muster (DNA-Methylierungen) determiniert. Normalerweise werden epigenetische Muster vor der Keimzellbildung wieder gelöscht. Gelegentlich bleiben diese Muster der Eltern bestehen und werden weitervererbt. Ergebnis: Der Sohn erbt die sexuelle Präferenz der Mutter und wird schwul. Die Tochter erbt die sexuelle Präferenz des Vaters und wird lesbisch. Die spezifischen DNA-Regionen sind beschrieben. Das würde erklären, warum Homosexualität nicht ausstirbt, sondern zu allen Zeiten mit ähnlicher Inzidenz neu vorkommt: Sie entsteht in jeder Generation neu.

Auswirkungen auf die Sexualität haben auch vorgeburtliche Hormon-einflüsse, insbesondere die Konzentration von Testosteron. Bis zur fünften oder sechsten Schwangerschaftswoche ist die Entwicklung von Jungen und Mädchen noch identisch. Kurz darauf findet bei Jungen eine Maskulinisierung über eine höhere Konzentration von Testosteron statt. Wenn ein genetisch männlicher Fötus während der Embryonalentwicklung nur kleinen Testosteronkonzentrationen ausgesetzt ist, bevorzugt er später eher gleichgeschlechtliche Sexualpartner. (Quelle: Axel Meyer (2015): Adams Apfel und Evas Erbe. Wie die Gene unser Leben bestimmen und warum Frauen anders sind als Männer. S. 304 ff.)

Töchter von Müttern, bei denen CAH (Congenital Adrenal Hyperplasia) diagnostiziert wurde, einer genetisch bedingten Krankheit, die zur Überproduktion von androgenen Hormonen wie Testosteron führt, sind als Föten einer übermäßig großen Menge von androgenen Hormonen (wie Testosteron) ausgesetzt. Dies führt zu einer Maskulinisierung, was sich anhand einer vergrößerten Klitoris und der sexuellen Orientierung zeigen kann. Sie sind zu mehr als 50% lesbisch.

Auch die Reihenfolge der Geburt hat Einfluss auf die Sexualpräferenz. Je mehr ältere und rechtshändige (biologische) Brüder ein Junge hat, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er homosexuell ist (Großer-Bruder-Effekt). Die Wahrscheinlichkeit von Homosexualität steigt mit jedem Bruder um etwa 30%. Ältere Schwestern und linkshändige Brüder lassen die Wahrscheinlichkeit sinken. Bei lesbischen Frauen ist dieser Effekt der Geburtsreihenfolge nicht nachgewiesen worden.

Ursache für den Großer-Bruder-Effekt sind höchstwahrscheinlich Hormonspuren, die ältere Brüder in der Gebärmutter hinterlassen. Schätzungsweise 15% der Homosexualität aller schwulen Männern ist auf diesen Großer-Bruder-Effekt zurückzuführen.

Kaum jemand wollte bestreiten, dass die Tatsache, ob man Links- oder Rechtshänder ist, auch genetische Ursachen hat. 70 bis 90 Prozent aller Menschen sind Rechtshänder. Bei linkshändigen Eltern beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder ebenfalls Linkshänder sind 25%. Diese Wahrscheinlichkeit ist höher als die Wahrscheinlichkeit von rechtshändigen Eltern, linkshändige Kinder zu haben. Bei Homosexuellen ist die Wahrscheinlichkeit der Links- oder Gemischthändigkeit um ca. 50% erhöht. Dabei ist auffällig, dass bei schwulen Männern die Wahrscheinlichkeit, linkshändig zu sein, um 34% höher, bei lesbischen Frauen sogar um 91% erhöht ist.

Homosexuelle Männer haben tendenziell kürzere Hände als heterosexuelle Männer und auch die relative Länge von Fingern unterscheidet sich je nach sexueller Orientierung. Das Verhältnis der Länge des Zeigefingers zu derjenigen des Ringfingers gibt Aufschluss über die vorgeburtliche embryonale hormonelle Umgebung eines Menschen (wie viel Testosteron er ausgesetzt war). Männer haben tendenziell längere Ring- als Zeigefinger, bei Frauen ist es umgekehrt. Die Hände homosexueller Männer sind deshalb eher „verweiblicht“, die von Lesben sind eher „vermännlicht“, was an der linken Hand stärker ausgeprägt und besser sichtbar ist.

Als Gründe hierfür werden die Lateralität des Gehirns (Funktionen der Gehirnhälften), pränatale (vorgeburtliche) Hormonunterschiede und maternale (auf die Gene der Mutter zurückzuführende) immunologische Reaktionen genannt.

Kurz: Biologische und keine kulturellen Ursachen. Zusammenfassend: Homosexualität hat u.a. biologische, d.h. natürliche Ursachen und wird nicht allein durch Sozialisation bedingt.

c. ist Homosexualität schlecht für "unsere Kinder"?

Das gängige Argument, häufig von Christen genannt, Kinder aus Regenbogenfamilien würden sich schlechter entwickeln, weil sie Vater und Mutter bräuchten, ist wissenschaftlich ebenso widerlegt. In 73 Studien konnte einhellig bewiesen werden, dass es Kindern von zwei Eltern gleichen Geschlechts genauso gut geht wie Kindern gemischtgeschlechtlicher Eltern. Die Kinder entwickeln sich partiell sogar besser als Kinder aus anderen Familienformen. Gefahren für das Kind entstehen hauptsächlich durch Mobbing anderer Kinder, wenn diese von ihren Eltern lernen, dass Homosexualität „widernatürlich“ sei o.Ä. [Quellen: 1; 2; 3; 4]

 

Fazit

Faktisch gesehen ist Homosexualität folglich weder etwas Schädliches oder Widernatürliches, noch sind Regenbogenfamilien schlecht für die Entwicklung der Kinder. Homosexuellen Menschen helfen zu wollen, ihre Sexualität aufzugeben, ist deshalb wie einem Dunkelhäutigen einen Eimer Bleichmittel hinzustellen. Sowohl die Hautfarbe als auch die Sexualität sind natürliche Eigenschaften des Körpers.

Homosexualität ist eben keine „schlimme Abirrung“ (vgl. Gen 19, 1-29; Röm 1,24-27; 1 Kor 6,10; 1 Tim 1,10.) und man muss ihnen auch nicht mit Mitleid begegnen, wie es im Katechismus steht. Der Katechismus lehrt außerdem, dass Homosexualität eine Prüfung sei, der man mit Keuschheit beikommen muss. Solche menschenverachtenden Weisungen und Lehren sind abzulehnen.

Sexualität sollte, genau wie die Religion, Privatsache sein. Das Liebesleben gleichgeschlechtlicher Pärchen geht sowohl Gott als auch seine selbsternannten Vertreter auf Erden nichts an. Es ist auch eine zynische Priorisierung, die der Gott der abrahamistischen Religionen da vornimmt: Er regt sich darüber auf, mit welchem Geschlecht wir ins Bett steigen, während er zeitgleich 795 Millionen Menschen weltweit an Hunger leiden lässt.

„Christianity is the best way to cure gayness. Just get on your knees, take a swig of wine, and accept the body of a man into your mouth.“

Stephen Colbert

Verweise

  • #Theodizee #Allwissenheit: Auch lustig, wie Menschen nur Gottes Wille kennen, wenn es um Sexualität und Geschlechter geht. Alles andere, wie etwa der weltweite Hunger, sind "Gottes unergründliche Wege".
  • #Utilitarismus #Mill: Wie John Stuart Mill in seinem Essay 'On Nature' verdeutlichte, bezieht sich das Wort "Nature" entweder auf alles, was im Universum existiert, einschließlich der Menschen und ihrer kulturellen Erzeugnisse, oder auf die Welt als solche, losgelöst von den Menschen und dem, was sie hervorbringen. Unter dem Aspekt der zweiten Bedeutung stellt die Behauptung, dass irgendetwas, das Menschen tun, "unnatürlich" sei, keineswegs einen Einwand dagegen dar, es zu tun, denn all unser Tun ist ein Eingriff in die Natur, und offensichtlich sind viele dieser Eingriffe - wie etwa die Behandlung von Krankheiten - in höchstem Maße wünschenswert. Um es wieder kurz zu machen: Selbst wenn etwas "unnatürlich" ist, bedeutet das nicht, dass es deswegen auch schlecht oder nicht wünschenswert wäre.
  • Heilige Schrift: Wer die Verbote der Heiligen Schriften wortwörtlich nehmen und nicht historisch-kritisch auslegen möchte, der muss von nun an auch auf das Essen von Muscheln, Austern, Schweinefleisch verzichten. Er darf keine Milch- und Fleischprodukte mehr gemeinsam zu sich nehmen, keine Klamotten aus Mischgewebe (z.B. Baumwolle und Leinen) tragen, keinen Kontakt mit einer Frau pflegen, während diese ihre Tage hat, usw. usf.

Stand: 2016

Kommentare: 16
  • #16

    ghovjnjv (Donnerstag, 08 September 2022 14:21)

    1

  • #15

    Wissenswert (Samstag, 13 Januar 2018 23:25)

    "LIEBE HOMOPHOBEN: WENN SEX MIT MÄNNERN SO EKLIG IST, WARUM SOLLT IHR DANN, DASS FRAUEN MIT EUCH SEX HABEN?"

    Was vielleicht sehr plakativ ist, ist wirklich sehr, sehr zutreffend. Es gibt gute Gründe, warum Homophobie und Hass von Frauen sehr stark miteinander korrelieren, weil Homosexualität ja immer mit "zu viel Weiblichkeit" in Verbindung gebracht wird. Homophobie IST purer Frauenhass. Dass man dann nichtmal darüber nachdenkt, was Frauen selbst wollen, ist dabei logisch, denn es geht dabei ja gar nicht um Wünsche und Liebe, sondern um das Festhalten an unnützen Zwängen, die mit der Angst vor dem Verlust der männlichen Herrschaft legitimiert wird. Das Endziel ist es, die Frauen unter Kontrolle zu halten, indem die Weiblichkeit verteufelt und Frauen dafür gescholten werden, scheinbar gegen diese zu verstoßen.

    Homophobie äußert sich auch deshalb oft so gewaltsam und brutal, weil homophobe Männer die reine Existenz von LGBTs als Bedrohung ihrer Machtstellung auffassen, als Angriff auf sie selbst. Auch wenn auch Frauen sehr oft homophob werden, äußert sich dies häufiger als Angst vor Verlust ihrer eigenen Stellung als jemand, die die Machtstellung der Männer akzeptieren. Männliche Homophobie ist weitaus gefährlicher als die von Frauen und durch die stärkere Präsenz von Männern ist auch Homophobie gegen Schwule viel stärker medial präsent als die gegen Lesben. Es ist immer die Rede von Analsex und "Sodomie", vor allem auch im Zuge der AIDS-Debatte, von unangenehmen männlichen Pädophilen und nicht etwa das Bild von Pädophilinnen. Wenn die Heterosexualität nicht mehr so eng durchgesetzt wird, kann der Mann dann noch sicher sein, dass er die Macht hat? Kann die Frau dann noch sicher sein, dass sie diese durch Anpassung erarbeitete Akzeptanz noch behält? Muss sie fürchten, als schlechte Mutter zu gelten, die durch ihr angebliches Versagen in der Erziehung gegen die religiös legitimierte Geschlechterordnung verstößt?

    Wenn Frauen sich "männlich verhalten" können und das okay sei, wie soll man dann die strikte Geschlechterordnung weiter legitimieren, die darauf beruht, dass es kaum Abweichungen geben darf?

    Und genau deshalb diese sonderbare Ironie, dass Männer oft stärker unter Homophobie leiden als Frauen, die zwar genauso verpönt und abgelehnt, aber weniger aggressiv öffentlich bekämpft wird. Denn die Angst vor dem Verlust der "Männlichkeit", auf der das Patriarchat und damit die Gewalt der Männer über die Frauen fußt, hat dort echte Relevanz.

  • #14

    WissensWert (Samstag, 27 Mai 2017 19:05)

    Interessant: Die Studie versucht zwar keine ätiologische Klärung, sie stellt jedoch eine Korrelation fest: Je homophober die Probanden, desto ausgeprägter ihre Erektion beim Konsum homosexueller Pornografie.
    (Studien sind dort verlinkt)
    https://youtu.be/M1a_ier3Cjs

  • #13

    WissensWert (Freitag, 12 Mai 2017 05:37)

    guter Artikel: http://scilogs.spektrum.de/menschen-bilder/vom-nachteil-homosexuell-zu-sein/

  • #12

    WissensWert (Samstag, 04 Februar 2017 03:00)

    Homophobie entsteht teils aus latenter vor sich selbst geleugneter Homosexualität und teils aus einer übersteigerten Ekelneigung (die sich als Reinheitswunsch auch oft in Religiosität niederschlägt), kombiniert mit einem verletzten patriarchalen Macho-Männer-Idealbild.

    "Bereits 1996 präsentierte der Psychologe Henry E. Adams von der University of Georgia männlichen Versuchspersonen Hardcore-Schwulenvideos, während er ihren Penis mit einem sogenannten Dehnungsschreiber auf verdächtige Reaktionen sondierte. Fazit: Von den Probanden, die laut einem vorherigen Test homophobe Tendenzen hatten, zeigten 54 Prozent sexuelle Erregung, von den nicht homophoben dagegen nur 24 Prozent. Robb Willer von der Cornell University erschütterte 2004 bei einem Teil seiner männlichen Versuchspersonen das Selbstbewusstsein, indem er ihnen mit einen Test vorgaukelte, „weibische“ Tendenzen zu besitzen. Als Reaktion auf ihre lädierte Macho-Identität verstiegen sich die Betreffenden anschließend in eine Abwehrhaltung gegen Homosexuelle."

    "Ein wichtiges Merkmal der Homophobie ist, dass sich die Betreffenden weniger vor Homosexuellen fürchten, als dass sie sich ekeln. Das ist eine seltsame Zweckentfremdung der Ekelreaktion, die ursprünglich aus der Sphäre der Nahrungsaufnahme stammt und Menschen davor schützen soll, gesundheitsschädliche Lebensmittel zu verzehren. Die Evolution hat das Ekelgefühl offenbar flexibel gemacht, nach dem Motto: Ekle dich vor den Dingen, die in deiner Gesellschaft als ekelhaft gelten! Die erstaunliche Anpassung der Ekelreaktion führt dazu, dass Ekelmetaphern oft missbraucht werden, um unliebsame Menschen oder Verhaltensweisen zu diffamieren. „Unsere Probanden haben erzählt, dass sie auch Rassisten, Kinderschänder sowie politisch links oder rechts Stehende als ekelhaft empfinden“, betont der Psychologe Paul Rozin von der University of Pennsylvania.

    Um die Rolle des Ekels beim Schwulenhass auszuloten, hat ein Psychologenteam um David Pizarro von der Cornell University mit einem Test 100 Männer und Frauen darauf sondiert, wie leicht sie in den Würgereflex verfallen – sowohl beim Gedanken an widerliche Speisen und Objekte als auch bei der Vorstellung von Verhaltensweisen wie Inzest oder Sex mit Tieren. Dann zeigte Pizarro ihnen Bilder, die eine homosexuelle Thematik hatten, etwa zwei aufeinanderliegende Männer. Gemessen wurde die Geschwindigkeit, mit der die Probanden Assoziationen wie „widerlich“ oder „wunderbar“ beisteuerten. Je schneller eine Person negative Begriffe mit einer Sache verbindet, desto stärker gilt diese als negativ.
    Das Ergebnis war eindeutig: Personen, die sich über eine faulige Speise oder eine verwesende Leiche am stärksten ekelten, lehnten auch Schwule besonders schnell und heftig ab. In einer weiteren Studie konnten die Forscher zudem nachweisen, dass sich politisch Konservative leichter ekeln als links Stehende. Dies erklärt wohl auch die Verbindung zwischen Glaube und Schwulenhass. In der fundamentalistisch-religiösen Geisteswelt besteht ein starkes Bedürfnis nach „Reinheit“. Nahrungstabus, die Ablehnung von menstruierenden Frauen und die Abscheu gegenüber „Gottlosen“ gehören zum Symptomen-Komplex."

    Aus: "Das Schwulen-Klischee", Bild der Wissenschaft, Ausgabe: 11/2009, Seite 62

    http://www.bild-der-wissenschaft.de/bdw/bdwlive/heftarchiv/index2.php?object_id=32055435

  • #11

    WissensWert (Mittwoch, 14 Dezember 2016 02:14)

    https://www.dasgehirn.info/handeln/liebe-und-triebe/gemeinsamkeiten-ziehen-sich-an-1753/

  • #10

    WissensWert (Freitag, 04 November 2016 03:09)

    https://www.youtube.com/shared?ci=piA5X3qkvVM

  • #9

    WissensWert (Sonntag, 28 August 2016 15:41)

    Wer schimpft am lautesten gegen Homosexualität?
    Männer mit latenter Homosexualität.

    Psychologische Studien zeigen immer wieder sehr deutlich, dass Menschen dann mit Ekel und Abneigung gegen Homosexualität reagieren, wenn ihre eigene sexuelle Identität ambivalent ist.

    In der Praxis wurde das so getestet:
    Heterosexuelle (!) Männer, die ablehnend gegen Homosexualität empfinden, kriegen bei Schwulenpornos eher einen Ständer als heterosexuelle Männer, denen Schwulsein völlig egal ist.

    Psychologen folgern: Die Ablehnung der Homosexualität sei eine Ablehnung eigener homosexueller Persönlichkeits-Anteile.

    Die gleichgültigen Hetero-Männer fühlen sich bei Schwulenpornos nicht unbehaglich - und kriegen keinen Ständer. Psychologen folgern: deren heterosexuelle Orientierung ist derart stabil, dass sie durch Schwulenpornos nicht "bedroht" wird.

    Hier das Porno-Experiment (6:50 min)
    https://www.youtube.com/watch?v=M1a_ier3Cjs&feature=youtu.be

  • #8

    WissensWert (Montag, 15 August 2016 18:37)

    Jesus had two dads
    & he turned out ok.

  • #7

    WissensWert (Sonntag, 10 Juli 2016 14:52)

    https://youtu.be/rau6VsY4q2g

  • #6

    WissensWert (Donnerstag, 07 Juli 2016 00:00)

    Homophobie entsteht teils aus latenter vor sich selbst geleugneter Homosexualität und teils aus einer übersteigerten Ekelneigung (die sich als Reinheitswunsch auch oft in Religiosität niederschlägt), kombiniert mit einem verletzten patriarchalen Macho-Männer-Idealbild.
    "Bereits 1996 präsentierte der Psychologe Henry E. Adams von der University of Georgia männlichen Versuchspersonen Hardcore-Schwulenvideos, während er ihren Penis mit einem sogenannten Dehnungsschreiber auf verdächtige Reaktionen sondierte. Fazit: Von den Probanden, die laut einem vorherigen Test homophobe Tendenzen hatten, zeigten 54 Prozent sexuelle Erregung, von den nicht homophoben dagegen nur 24 Prozent. Robb Willer von der Cornell University erschütterte 2004 bei einem Teil seiner männlichen Versuchspersonen das Selbstbewusstsein, indem er ihnen mit einen Test vorgaukelte, „weibische“ Tendenzen zu besitzen. Als Reaktion auf ihre lädierte Macho-Identität verstiegen sich die Betreffenden anschließend in eine Abwehrhaltung gegen Homosexuelle."
    "Ein wichtiges Merkmal der Homophobie ist, dass sich die Betreffenden weniger vor Homosexuellen fürchten, als dass sie sich ekeln. Das ist eine seltsame Zweckentfremdung der Ekelreaktion, die ursprünglich aus der Sphäre der Nahrungsaufnahme stammt und Menschen davor schützen soll, gesundheitsschädliche Lebensmittel zu verzehren. Die Evolution hat das Ekelgefühl offenbar flexibel gemacht, nach dem Motto: Ekle dich vor den Dingen, die in deiner Gesellschaft als ekelhaft gelten! Die erstaunliche Anpassung der Ekelreaktion führt dazu, dass Ekelmetaphern oft missbraucht werden, um unliebsame Menschen oder Verhaltensweisen zu diffamieren. „Unsere Probanden haben erzählt, dass sie auch Rassisten, Kinderschänder sowie politisch links oder rechts Stehende als ekelhaft empfinden“, betont der Psychologe Paul Rozin von der University of Pennsylvania.
    Um die Rolle des Ekels beim Schwulenhass auszuloten, hat ein Psychologenteam um David Pizarro von der Cornell University mit einem Test 100 Männer und Frauen darauf sondiert, wie leicht sie in den Würgereflex verfallen – sowohl beim Gedanken an widerliche Speisen und Objekte als auch bei der Vorstellung von Verhaltensweisen wie Inzest oder Sex mit Tieren. Dann zeigte Pizarro ihnen Bilder, die eine homosexuelle Thematik hatten, etwa zwei aufeinanderliegende Männer. Gemessen wurde die Geschwindigkeit, mit der die Probanden Assoziationen wie „widerlich“ oder „wunderbar“ beisteuerten. Je schneller eine Person negative Begriffe mit einer Sache verbindet, desto stärker gilt diese als negativ.
    Das Ergebnis war eindeutig: Personen, die sich über eine faulige Speise oder eine verwesende Leiche am stärksten ekelten, lehnten auch Schwule besonders schnell und heftig ab. In einer weiteren Studie konnten die Forscher zudem nachweisen, dass sich politisch Konservative leichter ekeln als links Stehende. Dies erklärt wohl auch die Verbindung zwischen Glaube und Schwulenhass. In der fundamentalistisch-religiösen Geisteswelt besteht ein starkes Bedürfnis nach „Reinheit“. Nahrungstabus, die Ablehnung von menstruierenden Frauen und die Abscheu gegenüber „Gottlosen“ gehören zum Symptomen-Komplex."
    Aus: "Das Schwulen-Klischee", Bild der Wissenschaft, Ausgabe: 11/2009, Seite 62
    http://www.bild-der-wissenschaft.de/…/heftarchiv/index2.php…

  • #5

    WissensWert (Montag, 13 Juni 2016 13:15)

    Abt. Diskurswerfen:

    Ach, was könnte ein bisschen Beschäftigung mit Tatsachen, ein wenig mehr Bildung und weniger Religion Gutes in dieser Welt anrichten!

    Ob Homosexualität natürlich ist oder nicht spielt für seine moralische Bewertung überhaupt keine Rolle. Was eine Rolle spielt ist die Frage, ob unbeteiligte, unwillige oder unmündige Dritte dadurch in ihrer Lebensweise beeinträchtigt oder beschränkt werden - und zwar tatsächlich beeinträchtigt, nicht aufgrund diffuser Gefühle. In der Religion, speziell dem Monotheismus, ist es aber leider genau umgekehrt: Was natürlich ist, wird nicht durch die Fakten bestimmt, sondern durch antike Bücher unwissender Menschen. Daraus entnimmt man sich, was den eigenen diffusen Gefühlen entspricht, macht dies zum Maßstab und will damit über das Leben anderer bestimmen. Oder eben über ihr Sterben.

    Aus den Fakten ergibt sich, dass eine Religion, die Handlungen verdammt, die keinen Schaden anrichten, im Kern bösartig ist - die Handlungen, um die es geht, aber nicht. Es handelt sich um eine moralische Verzerrung, das Böse wird zum Guten (Verdammung Homosexueller, sogar ihre Ermordung) und das Neutrale (Homosexualität) wird zum Bösen. Dies alles, um Menschen zu gängeln, zu manipulieren, unter Kontrolle zu bringen.

    Ein bisschen logisches Denken, ein bisschen Beschäftigung mit den Fakten, und das Weltbild der Homohasser würde wie ein Kartenhaus in sich zusammenfallen. Nur weil eine absurde Idee mit dem Stempel "göttlich" versehen wird, werden die Menschen geblendet, getäuscht, ihre Moral wird vergiftet, damit die Führer dieser Kulte reich, mächtig, und fett werden.

    Homosexualität ist - nehmen wir die wissenschaftliche Seite - eine nicht vererbliche genetische Anomalie, die bei etwa 4-8% der Menschen auftritt. D. h., die Homosexuellen können nichts für ihre Veranlagung, sie können auch nichts daran ändern. Niemand kann etwas daran ändern. Sie können auch nicht, wie die Homohasser annehmen, ihre Veranlagung auf andere übertragen, das ist unmöglich. Es gibt keine Verführung zur Homosexualität! Das sind die Fakten.

    Weil aber in einem antiken Buch, geschrieben von offensichtlich unwissenden Menschen, dann einem allwissenden Gott zugeschrieben, etwas anderes steht, nehmen sich einige es heraus, ihre diffuse Ablehnung der Homosexualität als "göttlich gerechtfertigt" anzusehen. Und jeder, der meint, dass Moral etwas ist, was von einem obersten Tyrannen den Menschen willkürlich vorgeschrieben wird, macht sich mitschuldig: Er ignoriert die Tatsachen, er demonstriert seinen Mangel an Bildung, seine Unwissenheit über Logik und Moral, und schiebt die Verantwortung dafür auf Gott. Der müsste aber, wenn er existierte, ebenso dumm und ungebildet sein wie seine Anhänger, gefangen in den Vorurteilen der Antike. Sofern man ihm unterstellt, diesen Unsinn wirklich geschrieben zu haben.

    Man hat eben nur die Wahl, einem bösartigen Gott zu folgen, der falsche Ansichten vertritt und die Menschen daher in ihrem Urteil vergiftet, oder dies nicht zu tun. Man kann das nicht ignorieren und sagen, Gott wäre das nicht gewesen, aber das Buch sei "heilig". Antike Dummheiten werden schlimmer, wenn man sie für "heilig" erklärt.

    Selbstverständlich wäre Homosexualität auch nicht schlimm, wenn es keine Anlage wäre, für die Menschen nichts können und gegen die sie nichts tun können. Entscheidend ist, ob damit Schaden für Andere angerichtet wird. In der Frage der Homosexualität kann man das so oder so verneinen, in der Frage der Religion aber nicht.

    Nicht der Homosexuelle ist der Böse, sondern der Religiöse, der das denkt. Und damit auch jeder, der den Religiösen in seiner Meinung bestärkt, etwa, in dem er behauptet, ein Buch sei "heilig" oder "göttlich". Was natürlich eine Beleidigung Gottes darstellt, so man an ihn glaubt: Ihm wird unterstellt, dumm oder bösartig zu sein und in voller Niedertracht den Menschen falsche Ideen einzugeben, um ihre moralischen Fähigkeiten zu untergraben. Im Grunde sind die großen Religionen nichts weiter als die Verehrung selbstgeschaffener Dämonen.

  • #4

    WissensWert (Freitag, 03 Juni 2016 23:07)

    http://www.vice.com/de/read/war-jesus-schwul-000

  • #3

    WissensWert (Mittwoch, 01 Juni 2016 00:05)

    Zwei Punkte zu Jesus und Homosexualität:

    1.Wo sagt Jesus das? Meine Meinung: Die katholische Kirche sollte sich -wenn sie sich schon an alten Traditionen halten will- einfach an das halten was Jesus gesagt hat. Und sich nicht nach den homophoben und frauenfeindlichen Ergüssen von Paulus richten. Jesu hat es nicht gestört wie oder was ein Mensch war. Warum stört es diejenigen, die ihn nach eigener Aussage vertreten?

    2.War Jesus vielleicht selbst schwul?
    Im Alten Testament heißt es:
    Lev 20,13 EU: Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben; Blutschuld lastet auf ihnen.
    3. Mose 20, 13 EU: Wenn ein Mann mit einem anderen Mann geschlechtlich verkehrt, haben sich beide auf abscheuliche Weise vergangen. Sie müssen getötet werden; ihr Blut findet keinen Rächer.
    Trotzdem lassen folgende Zeilen aus dem Neuen Testament auf eine homoerotische Beziehung zwischen Jesus und einem seiner Jünger schließen:
    Joh 13,23 EU: „Einer von den Jüngern lag an der Seite Jesu; es war der, den Jesus liebte.“

  • #2

    Kind Gottes (Mittwoch, 01 Juni 2016 00:04)

    Unser Jesus hat gesagt, dass Homosexualität falsch ist. Das reicht mir.

  • #1

    WissensWert (Sonntag, 29 Mai 2016 22:00)

    Homophobe Menschen sind oft selbst homosexuell.
    So lässt sich das Ergebnis einer Studie zusammenfassen, die an der Universität in Georgia durchgeführt wurde. Homophoben und liberalen Männern wurden homoerotische Pornos gezeigt und währenddessen die sexuelle Erregung gemessen. Homophobe Gruppe wurde durch die Videos sexuell häufiger stimuliert.
    https://m.youtube.com/watch?v=qIiHPLawd4I


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