Beim Argumentum ad populum wird geschlussfolgert, dass eine Überzeugung U (notwendig oder wahrscheinlich) wahr sein muss, weil U von einer hohen Anzahl an Personen n geteilt wird.
Beispiele:
· Viele Deutsche sind der Überzeugung, dass Genfood gefährlich ist, also ist das (wahrscheinlich) wahr.
· Viele Deutsche sind der Überzeugung, dass Homöopathie pharmakologisch wirksam ist, also ist das (wahrscheinlich) wahr.
Dass es sich dabei um Fehlschlüsse handeln muss, zeigen folgende Beispiele:
· Viele Deutsche waren der Überzeugung, dass die Rassentheorie zutrifft, sie ist aber trotzdem unwahr.
· Viele zukünftige Überzeugungen sind wahr, obwohl sie heute noch keiner teilt.
Der Wahrheitsgehalt W der Rassentheorie oder zukünftiger Überzeugungen ist also völlig unabhängig von der Anzahl der Leute, die diese Überzeugungen teilen.
Denn: Der Wahrheitsgehalt w einer Überzeugung hängt einzig und allein davon ab, ob der propositionale Gehalt von U mit der Wirklichkeit übereinstimmt.
Bildurheber: James Lindsey (CC BY-SA 2.5.)
tsSLAueP (Mittwoch, 15 November 2023 17:29)
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WissensWert (Samstag, 10 September 2016 03:13)
https://de.wikipedia.org/wiki/A_nescire_ad_non_esse